Berlin | Experten von Bund, Ländern, Verbänden sowie Automobilclubs, Automobilindustrie und Forschungseinrichtungen haben sich am Montag bei einem „Runden Tisch“ über Maßnahmen zur Eindämmung von Falschfahrten auf Autobahnen verständigt. „Es ist das gemeinsame Ziel von Bund und Ländern, zusammen mit allen Akteuren der Verkehrssicherheitsarbeit, Falschfahrten auf Autobahnen einzudämmen“, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer im Anschluss an das Treffen. Auf der nächsten Verkehrsministerkonferenz der Länder im April sollen dafür weitere Schritte, wie die auf Teststrecken in Bayern erprobten „Geisterfahrerwarntafeln“, beraten werden.

Kriterien für die zusätzliche Aufstellung dieser Tafeln an bestimmten Unfallschwerpunkten sollen in den kommenden Monaten erarbeitet werden. Zudem solle die Bundesanstalt für Straßenwesen Prüfkriterien zur regelmäßigen Sicherheitskontrolle von Anschlussstellen entwickeln und die „Richtlinien für die Markierung von Straßen“ sollen überarbeitet werden. Die Überarbeitung solle helfen, die optische Führung in den Autobahnzufahrten zu verbessern.

Rund 1.800 Falschfahrer auf deutschen Straßen werden laut Angaben des Verkehrsministeriums pro Jahr im Verkehrsfunk gemeldet. Laut einer vom Ministerium in Auftrag gegebenen Studie gebe es jährlich zwischen 75 bis 80 Unfälle durch Falschfahrer, was etwa 0,05 Prozent aller Unfälle auf Autobahnen entspreche. Im letzten halben Jahr war es auf deutschen Autobahnen vermehrt zu tödlichen Geisterfahrerunfällen gekommen.

Die schlimmsten Unglücke ereigneten sich im November vergangenen Jahres auf der Autobahn 5 in Baden-Württemberg und im vorigen Oktober auf der Autobahn 46 im Sauerland. Auf der A5 starben sechs Menschen, auf der A46 fünf.

Autor: dts | Foto: Sascha Schuermann/dapd
Foto: Der Falschfahrerunfall auf der A46 im Sauerland (Archivbild)