Wie das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz mitteilt, hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die Anwendung von sechs Zusatzstoffen in Pflanzenschutzmitteln verboten. Die tallowaminhaltigen Stoffe dürfen nicht mehr beigemischt werden. Grund sei, dass die Stoffe die Toxizität der Pflanzenschutzmittel erhöhen könnten und es nicht feststellbar sei, wie giftig diese Kombinationen für Mensch und Umwelt sind. „Wir haben bereits im Oktober bei der Agrarministerkonferenz der Länder gefordert, die Zulassung der Tallowamine im Pflanzenschutz auszusetzen“, sagte Verbraucherschutzminister Johannes Remmel. „Bundesministerin Aigner ist endlich dieser Forderung nachgekommen. Es ist bedauerlich, dass es dazu erst des politischen Druckes der Agrarministerkonferenz bedurfte, obwohl es bereits seit längerer Zeit Anhaltspunkte für eine Gefährdung durch Tallowamine gab“, so Remmel. Nach dem Pflanzenschutzgesetz muss bei der Zulassung eines Mittels auch eine Analysemöglichkeit für Rückstände vorgelegt werden. „Wir fordern dringend eine Stellungnahme von Frau Aigner, wie Pflanzenschutzmittel mit Tallowaminen überhaupt zugelassen werden konnten, ohne dass von den Herstellern eine Analysemethode eingefordert wurde“, sagte Remmel. „Vor dem Hintergrund der Entscheidung des BVL brauchen wir jetzt dringend Nachweismethoden. Denn im Ausland werden Tallowamine weiter eingesetzt, eine Gefährdung der Verbraucher durch belastete Lebens- und Futtermittel können wir daher nicht ausschließen“, so Remmel.

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