Symbolfoto

Köln | Die Caritas Köln befürchtet durch 25-prozentige Kürzungen im Bundeshaushalt im Bereich der Freien Wohlfahrtspflege Auswirkungen auf eine Vielzahl von sozialen Angeboten in Köln.

Schon heute sei die Lage in der sozialen Landschaft Kölns „fragil“, so die Caritas. Ein weitere Punkt seien die Kosten für die Mitarbeitenden durch die Tarifabschlüsse deren Refinanzierung nicht gedeckt sei, so der Sozialverband, der nun eine Schwächung des sozialen Zusammenhalts in der Stadt befürchtet.  „Wir sehen den sozialen Frieden in unserer Stadt und in Deutschland gefährdet, wenn wir die sozialen Leistungen einschränken“, betont Caritas-Vorstand Peter Krücker.

Ein Beispiel sei die kritische Situation im Pflegebereich. Fachkräftemangel und demografischer Wandel sowie der Wegfall des Bundeszuschusses zur Pflegeversicherung werde die Situation verschärfen. Dazu kommen Kürzungen in der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte in Höhe von 30 Prozent, so die Planungen. 50 Prozent Kürzungen bei der Asylverfahrensberatung und massive Einschnitte bei den Psychosozialen Zentren. „Wenn es schon keine zusätzliche Unterstützung für soziale Hilfen und Pflege gibt, darf zumindest nicht weiter gekürzt werden.“ sagt Carmen Witte-Yüksel, Mitglied im Caritas-Vorstand. „Wir tragen mit unserer Arbeit entscheidend zum Zusammenhalt in Krisen bei, haben zum Beispiel nach Ausbruch des Kriegs in der Ukraine unterstützt und geholfen, wo wir nur konnten. In der Corona-Pandemie waren wir verlässlich für Hilfesuchende zur Stelle. Diese Arbeit ist unverzichtbar.“

Michael Groß, Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege schriftlich: „Der vorliegende Bundeshaushalt ist weder zukunftsfest noch geht er den mutigen Weg in Richtung einer nachhaltigen und gerechteren Gesellschaft weiter, den die Bundesregierung im Koalitionsvertrag vorgezeichnet hat. Darin wurden die Wohlfahrtsverbände klar als wichtige Stütze der Daseinsvorsorge benannt. Die jetzige Kehrtwende ist nicht nur ein Zeichen mangelnder Anerkennung dieser Rolle, sondern auch mangelnden Verständnisses für ihre zentrale Bedeutung.“
ag