Köln | Der Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel besucht am heutigen Tag, 3. Juni, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Empfangen wurde Gabriel von Professorin Pascale Ehrenfreund, Vorstandvorsitzende der DLR und Bernhard Milow, Programmdirektor der Energieforschung DLR. Gemeinsam besichtigen sie die neusten Forschungseinrichtungen. Die Schwerpunktthemen: Bemannte Raumfahrt und Energieforschung.

Forschung für mehr Energieeffizienz

Der erste Themenkomplex des Besuchs widmet sich der Lösung von ganz irdischen Problemen, durch die effiziente Nutzung erneuerbarer Energien, insbesondere dem Potential von konzentrierender Solarenergie. Im DLR-Sonnenofen und dem Speicherkompetenz-Zentrum CeraStore – Kompetenzzentrum für keramische Materialen und thermische Speichertechnologie in der Energieforschung – stellten Wissenschaftler aus drei DLR-Instituten ihre Zusammenarbeit an interdisziplinären Energieprojekten vor. Die Forscher aus den Instituten für Werkstoff- und Solarforschung sowie der Technischen Thermadoynamik arbeiten an einer nachhaltigen, umweltfreundlichen und dennoch sicheren Energieversorgung. „National wie auch international haben wir ehrgeizige Ziele für ein nachhaltiges Energiesystem. Dabei sind wir auf fundierte wissenschaftliche Innovationen und Weiterentwicklungen angewiesen. Neue Ideen aus der Forschung sind auch die Grundlage dafür, dass Deutschland weiter führender Anbieter von Energietechnologien bleibt“, erklärt Gabriel.

„Die Energieforschung des DLR ist sowohl im Bereich der Technik als auch in der Modellierung des Gesamtsystems tätig. Wir können damit wichtige Beiträge für ein nachhaltiges Energiesystem der Zukunft leisten“, so Ehrenfreund über die Bandbreite der Forschungsfelder. Die Energieforschung im DLR feiert 2016 ihr 40-jähriges Jubiläum und vereint fachübergreifend die Kompetenzen verschiedener Institute.

Die Schwerelosigkeit

Die Erforschung der negativen Auswirkungen der Schwerelosigkeit und die Entwicklung von effektiven Trainingsmethoden für Astronauten, wurden den Gästen im Forschungsgebäude „envihab“ des DLR vorgestellt. Hier durchlaufen die europäischen Astronauten vor und nach ihrem Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation ISS umfangreiche medizinische Untersuchungen und Rehabilitationsprogramme. Die hierbei gewonnen Erkenntnisse sollen auch in irdische Behandlungsmethoden einfließen.

Bundesminister Gabriel konnte sich hier ein Bild von den umfangreichen Vorbereitungen für die aktuellen Raumfahrtmissionen zur Internationalen Raumstation ISS machen: „Raumfahrt übt schon immer eine große Faszination aus – das haben auch die Bilder verdeutlicht, die Alexander Gerst von seiner beeindruckenden ISS-Mission zur Erde gesendet hat. Aber Raumfahrt ist auch zu einem festen Bestandteil unseres Alltags geworden. Ganz viele der Technologien und Produkte, die wir täglich nutzen basieren auf Raumfahrtanwendungen. Fernsehen via Satellit ist eine alltägliche Selbstverständlichkeit, Kommunikationssatelliten verbinden Menschen weltweit, Satellitennavigationssysteme ermöglichen eine moderne Verkehrsplanung und Logistik. Raumfahrt trägt entscheidend zur Förderung von Forschung, Entwicklung, Bildung und Innovation sowie zu Wachstum und zur Schaffung hoch qualifizierter Arbeitsplätze in Deutschland bei. Ich bin überzeugt, dass die deutschen Beiträge zur Europäischen Weltraumorganisation ESA sowie die Raumfahrtforschung des DLR auch in Zukunft den Raumfahrtstandort Deutschland voran bringen werden“, so Gabriel.

„Raumfahrt ist mehr als bloße Faszination. Raumfahrt ist vor allem Technologie, die Beiträge zur Lösung globaler Herausforderungen leisten kann und mit ihren Anwendungen zur Sicherung unserer Lebensgrundlagen beiträgt“, erklärt Ehrenfreund.

Autor: Irem Barlin