Köln | Für die vielen Köln-Besucher bot sich heute Morgen ein tolles Fotomotiv an: Das Flüchtlingsboot an dem der Kölner Kardinal Woelki an Fronleichnam die Messe zelebriert hatte, wurde hochkant in den Dom geschoben. Dort steht das ehemalige Flüchtlingsboot jetzt im Nordturm. Domprobst Prälat Gerd Bachner spricht von einem „Ort der Barmherzigkeit und einem Mahnzeichen“.

Fotostrecke: Das Flüchtlingsboot aus Malta wird im Kölner Dom aufgestellt >

Bachner spricht vom „Boot des Domes“

Es war spektakulär. Das rund sieben Meter lange Flüchtlingsboot, das in Kooperation mit der Hilfsorganisation MOAS von Malta nach Köln gebracht wurde ist aufgerichtet worden. Denn in voller Breite hätte es selbst durch die mächtigen Portale des Kölner Domes nicht gepasst. Die Dombauhütte baute daher am gestrigen Tag extra ein Gefährt auf dem das Flüchtlingsboot hochkant in den Dom geschoben werden konnte. Es gelang.

Es sei ein besonderes Symbol, so Bachner, dass ausgerechnet ein Flüchtlingsboot durch die Pforte der Barmherzigkeit in den Kölner Dom gelange. Das Boot sorge dafür, dass das Thema Flucht nicht vergessen und aus den Augen verloren werde. Das Schicksal der Menschen auf der Flucht dürfe dem Erzbistum, der Kirche und Menschheit nicht gleichgültig sein. So entstehe jetzt im Nordturm des Kölner Domes ein Raum der Barmherzigkeit. Bachner betont, dass Barmherzigkeit nicht vergeistigt sei, sondern im Alltag von den Menschen gelebt werden müsse. Das Flüchtlingsboot im Kölner Dom sei ein Mahnzeichen: „Menschen vergesst die Menschen auf der Flucht nicht, die ein Recht auf Leben haben.“ Das Flüchtlingsboot sei jetzt das „Boot des Domes“ – ein Mahnzeichen. Papst Franziskus hat dieses Jahr als Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen.

Autor: Andi Goral
Foto: Das Flüchtlingsboot ist im Kölner Dom angekommen