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Köln | Die Deutsche Beamtenbund Jugend NRW (dbb) fordert eine Gehaltserhöhung im aktuellen Tarifstreit mit der Tarifgeeinschaft deutscher Länder (TdL). Diese Forderung untermauerten sie nun mit Kreativität. Von den Verhandlungen mit der TdL sind etwa 3,5 Millionen Beschäftigte betroffen: Direkt ca. 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte der Bundesländer, außer Hessen, indirekt etwa 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte der entsprechenden Länder und Kommunen sowie rund eine Million Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger.

Die dbb Jugend NRW verteilte in Düsseldorf Schokolade, dessen Verpackung im Stil eines 200-Euro-Scheins designt war. Die Botschaft dahinter: Die Forderung nach einer angemessenen Gehaltserhöhung solle nicht direkt aufgefressen werden, so wie die Schokolade.

Laut Daniel Weber, Tarifexperte bei der dbb Jugend NRW, sei in Anbetracht der akuten Personalnot, die zeitlich befristete Einstellung junger Menschen nach erfolgreicher Ausbildung nicht nachvollziehbar. Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts belegen einen Anstieg befristeter Anstellungen im Öffentlichen Dienst. Demnach ist ihre Zahl in den vergangenen zwei Jahren um 16 Prozent gestiegen. Weber erklärte in einem schriftlichen Statement: „Sollte es so weitergehen, werden wir in den kommenden Jahren keine neuen Auszubildenden bekommen“, betonte Daniel Weber, ebenfalls Tarifexperte bei der dbb Jugend NRW. „Die personelle Not werden dann die Bürgerinnen und Bürger in noch höherem Ausmaß bemerken als jetzt schon. Deshalb ist hier Handeln gefordert.“

„Wir brauchen endlich die Übernahmegarantie für Auszubildende, unbefristet und in Vollzeit“, ergänzte Oliver Löwe, stellvertretender Vorsitzender der dbb Jugend NRW. „Im Öffentlichen Dienst fehlen mehr als 550.000 Beschäftigte. Und die Situation wird sich wegen des demografischen Wandels noch weiter zuspitzen. Unsere Forderung nach 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens jedoch 500 Euro, ist vor diesem Hintergrund mehr als angemessen!“

agr