Das Foto aus dem Jahr 2016 zeigt Proteste gegen die Ausbaupläne des 1. FC Köln im Grüngürtel. | Foto: Bopp

Köln | Die Debatte um den Ausbau des 1. FC Köln im Äußeren Grüngürtel flammt wieder auf. Zum einen weil das Frischezentrum in Köln-Marsdorf mehr Platz braucht, wenn es denn kommen sollte, zum anderen weil zunächst der neue CDU-Vorsitzende Karl Alexander Mandl sich zu dem Thema äußerte und Franz Philippi von der SPD stichelte. Jetzt äußerte sich Roland Schüler vom „Landschaftspark Belvedere – Freundes- und Förderkreis zur Vollendung des Äußeren Grüngürtels“ zur Debatte und ergänzt diese um einige bemerkenswerte Aspekte.

Die bisherige Debatte fasste report-K bereits zusammen:

Roland Schüler gibt zu bedenken, dass immer noch zahlreiche Kölner Bürger:innen das Vorhaben „Erweiterung RheinEnergieSportpark in Köln-Sülz“ ablehnten. Darunter auch Vereine und Initiativen. Was Schüler damit sagt ist, dass der Widerstand gegen das Projekt lebendig ist und hartnäckig sein könnte. Ein weiterer Aspekt sei, dass zwar das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen den von der Stadt aufgestellten und mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP vor der Kommunalwahl beschlossenen Bebauungsplan für nichtig erklärte, aber der 1. FC Köln gegen die Nichtzulassung der Revision Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einlegte.

Mindestens vier Jahre bis ein neuer Bebauungsplan rechtsicher wäre

Aber was bedeuten diese Verfahren und gerichtlichen Entscheidungen. Schüler geht davon aus, dass der SPD Mann Philippi irrt, wenn er behauptet, dass jetzt ein „simpler Ratsbeschluss“ reichen würde und die Bagger könnten im Äußeren Grüngürtel anrollen und für den FC ein neues Leistungszentrum aus dem Boden stampfen. Da das Gericht den gesamten Bebauungsplan kippte, so Schüler, müsste der Rat der Stadt Köln ein neues Bebauungsplanverfahren mit Bürgerbeteiligung einleiten. Dies würde aller Wahrscheinlichkeit nach rund 2 Jahre dauern. Wenn der Rat dann erneut diesen beschließen würde, kann gegen diesen neuen Bebauungsplan erneut geklagt werden, auch hier dürfte der Zeitrahmen bei rund 2 Jahren liegen. Zusammengerechnet macht das 4 Jahre, das wäre dann im Jahr 2027. Zudem bleibt das Risiko der Bürgerbeteiligung, die für das Bebauungsplanverfahren nötig ist und von der niemand sagen kann, wie diese ausgehen würde. Zudem sind im Jahr 2025 Kommunalwahlen. Die Kölner Bürger:innen hatten schon bei der letzten Kommunalwahl nicht die Parteien belohnt, die für den Ausbau des FC im Äußeren Grüngürtel stimmten. Dies könnte für die Parteien, die sich für die Wiederaufnahme der „Erweiterung RheinEnergieSportpark in Köln-Sülz“ als hohes politisches Risiko entpuppen. Nicht nur was die Ratsmehrheiten angeht, denn gewählt wird 2025 auch ein neue/r Oberbürgermeister:in. Es ist nach aktueller Lage davon auszugehen, dass SPD, CDU und Grüne jemanden ums Amt der oder des ersten Bürgerin der Stadt ins Rennen schicken könnten.

Die Geldfrage

Schüler kritisiert zudem die Aussage des SPD-Mannes Philippi, der behauptete „dann kann der FC endlich loslegen“, wenn der Rat einen Beschluss fasste. Schüler fragt mit welchem Geld? Der Verein, so Schüler, könne mit dem aktuellen Schuldenstand weder ein Leistungszentrum im Äußeren Grüngürtel noch in Köln-Marsdorf bauen. Schüler fragt: „Plant etwa die Kölner SPD einen Ratsbeschluss für eine finanzielle Beteiligung der Stadt Köln an der Zukunftsplanung des 1. FC Köln?“ und kommt zu dem Schluss: „Eine Zukunftsplanung auf baurechtlichen Unsicherheiten und kein Geld für ein Leistungszentrum sind die Tatsachen. Gerne sind die Bürgergruppen und -initiativen bereit mit der SPD über die Möglichkeiten für die Zukunft des 1. FC Köln in der Stadt Köln zu reden.“

Die Debatte um die „Erweiterung RheinEnergieSportpark in Köln-Sülz“ dürfte damit noch nicht beendet sein.

ag