Köln | Sie singen „… in der Weihnachtsbäckerei“ oder nach Aufforderung durch den Nikolaus „Oh Tannenbaum“. Es sind Flüchtlingskinder, die das Schokoladenmuseum eingeladen hat. Nicht alle kennen den Nikolaus, aber sie sind voll bei der Sache und animiert durch Musikpädagogin Frauke Christensen singen alle mit. Das Schokoladenmuseum schenkte der Diakonie Michaelshoven und ihrer 14-köpfigen Wohngruppe unbegleiteter jugendlicher Flüchtlinge die Tageseinnahmen vom 6.12.2015 und legte sogar noch ein wenig drauf.

20.000 Euro übergab der Nikolaus an Wolfgang Schmidt. Mit dabei Gerburg Imhoff, die Geschäftsführerin des Schokoladenmuseums, die die Summe großzügig aufrundete. Die Kinder aus Syrien, Eritrea oder auch Afghanistan, erlebten zum Teil zum ersten Mal die Kultur des Nikolauses und der Vorweihnachtszeit. Der Nikolaus erzählte die Geschichte und klärte auf, dass nicht nur etwas geschenkt bekommen schön sein kann, sondern auch etwas geschenkt zu bekommen. Die Kinder waren ziemlich beeindruckt und ein kleines Mädchen hielt voller Ehrfurcht den Bischofstab.

14 Jugendliche waren dabei, die in einer Jugendwohngruppe der Diakonie Michaelshoven leben. Sie sind geflohen, alleine und unbegleitet und werden jetzt in Rodenkirchen betreut. Sie bleiben maximal 100 Tage in der Wohngruppe, dann werden sie weiter verteilt, ihr Vormund wird festgelegt und dann gehen sie auch zur Schule. Es gibt Sprachkurse, Freizeit und Sportangebote. Im Schokomuseum brachte der Nikolaus ihnen heute Äpfel, Nüsse und Marzipan. Kindern und Jugendlichen, die keine Geschenke bekommen und Weihnachten in einem fremden Land ohne ihre Familie erleben müssen.

Autor: Andi Goral
Foto: Der Nikolaus, Wolfgang Schmidt, Diakonie Michaelshoven und Gerburg Imhoff, Geschäftsführerin des Schokoladenmuseums