4,93 Euro die Stunde verdienten bis vor kurzem noch Frisöre in NRW. „Ab 1. Mai gilt jedoch ein neuer Tarifvertrag, wonach Gesellen 7,60 die Stunde erhalten“, berichtet Christa Nottebaum , Geschäftsführerin von Verdi Köln. Die neue Vereinbarung sei für die gesamte Branche bindend. 

In anderen Berufssparten sieht es jedoch nach Angaben des DGBs anders aus: Bei Pressebuch Ludwig sei es beispielsweise so, dass das Unternehmen vor einigen Jahren aus dem Tarifvertrag ausgestiegen sei, „Nun gibt es dort einige ausgebildtete Buchhändler , die nach altem Tarifvertrag 12,31 Euro die Stunde verdienen, während neuere Mitarbeiter mit abgeschlossenem Studium sogar nur noch 6,93 Euro die Stunde bekommen, sagt Birgit Döring, vom DGB-Fachbereich Einzelhandel. Und Wolfgang Hensen von der IG Metall beklagt die steigende Zahl von Leiharbeitern mit geringeren Löhnen in seiner Branche: „Man hat keine Chance mehr, was für die Zukunft zu planen.“

Allein in Köln gebe es über 90. Haushalte mit Minijobs. 12.000 von ihnen gingen zwar einer regulären Arbeit nach, aber benötigten dennoch aufstockende Hilfen von der Arge. Zwei Drittel von ihnen haben nach Angaben des DGBs einen berufsqualifizierenden Abschluss und sind älter als 30 Jahre alt. 245 Millionen Euro im Jahr zahlt die Arge im Jahr als Beihilfe für Unterkunft und Heizung. „Die Stadt Köln würde mehrere Millionen sparen, wenn ihnen ein Mindestlohn gezahlt werden würde“, rechnet DGB-Bezirkschef Wolfgang Uellenberg-van Dawen vor.

Morgen werden zwischen 11 und 13.30 Uhr Parteien wie die SPD oder die Linke oder auch die Emmaus-Gemeinschaft über diese Themen diskutieren.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung