Im Rahmen einer Lesung zum Buch "Der Klüngel in der politischen Kultur Kölns" im Ehrenfelder Szenelokal Königsblut erteilte der Kölner DGB Chef einer möglichen Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters eine klare Absage. Uellenberg van Dawen habe in mehreren Gesprächen den nicht Eindruck gewinnen können, dass für seine Person in den verschiedenen Parteien des Kernbündnisses keine Mehrheit für eine Kandidatur seiner Person zu erzielen sei. Hinter den Kulissen wird diskutiert wer bei der nächsten Kommunalwahl im Jahr 2009 als Herausforderer gegen den amtierenden Oberbürgermeister Fritz Schramma ins Rennen gehen soll. Uellenberg van Dawen bedauerte, dass nach Änderung der Gemeindeordnung die Stichwahl zum Oberbürgermeister entfalle, so daß jetzt eine einfache Mehrheit, ohne Rücksicht auf den tatsächlichen Wählerwillen die einfache Mehrheit bei der OB-Wahl ausreiche.

Dem amtierenden OB warf der DGB-Chef vor mit der doppelten Funktion als Repräsentant der Stadt und als Chef der Stadtverwaltung überfordert zu sein. "Schramma ist als Person schlicht überfordert". Auch zum Thema Klüngel äußerte sich Uellenberg van Dawen und er teile die Ansichten Überalls, dem Autor des Buches, dass Klüngel positive, wie negative Seiten habe. Allerdings bemerkte Uellenberg van Dawen, dass wenn sich Klüngelkreise zu sehr gegen öffentliche Teilhabe abschotten, so können "alltägliche Ohnmachts-Erlebnisse" bei den Bürgern entstehen. Uellenberg van Dawen forderte mehr Aufrichtigkeit bei politischen Diskussionsprozessen und eine bessere fachliche Information der Kölner Ratspolitiker und eine stärkere Öffnung der Politik für die Argumente der Bürger.

Mehr zum Buch von Frank Überall und zu weiteren Lesungsterminen finden sich im Netz unter: www.kluengel.net

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Die nächste Lesung findet mit Franco Clemens am 26.1.2008 im Cafe Grüneke statt.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung