NRW Wirtschaftsminister Voigtsberger trug sich in das Gästebuch der Stadt Köln ein und attestierte dem NRW Handwerk auch weiterhin "goldenen Boden".

Sieben Handwerkskammerbezirke gibt es in Nordrhein-Westfalen. Die richten im Turnus die Landessieger-Ehrung aus. In diesem Jahr war die Kölner Handerwerkskammer am Zug und sorgte in der Piazetta des Historischen Rathauses für einen würdigen Rahmen. Von 88 Landessiegern stellte man 15 Siegerinnen und Sieger. Darunter auch Leonie Falke aus Köln, die an den Bühnen der Stadt Köln eine Ausbildung zur Maßschneiderin (Herrenschneiderin) absolviert hat. Gewonnen hat sie mit der Produktion eines klassischen Herrensakkos als Gesellinnenstück. Das darf jetzt der Vater tragen. Genäht hat Leonie Falke während ihrer Ausbildung klassische Herrengarderobe für den Fundus, aber auch für Aufführungen an den städtischen Bühnen. Neben Leonie Falke, wurden direkt aus Köln aber auch Sattler Niclas Hackenbroch, Stuckateur Sven Holterhöfer und Vergolderin Violetta Christine van Geldern geehrt.


Die Urkunden vergab NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger, der selbst seinen Berufsweg mit einer Ausbildung im Handwerk zum Metallflugzeugbauer begann, später studierte und heute Minister ist. Voigtsberger bescheinigte dem Handwerk gut aus der Wirtschafts- und Finanzkrise herausgekommen zu sein und bezeichnete das NRW Handwerk als Rückgrat des NRW Mittelstandes: "NRW hat 180.000 Handwerksbetriebe mit über einer Million Beschäftigten, 103 Milliarden Euro Umsatz und über 100.000 Ausbildungsstellen, ohne diese Leistung wären wir in NRW schlechter dran." Kölns Bürgermeister Bartsch machte deutlich, dass der Stadt viel am Handwerk liegt und man im gemeinsamen Dialog mit der Handwerkskammer stetig bemüht sei die Rahmenbedingungen für Handwerker in Köln zu optimieren. Durch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Dienstleistungsbranchen und der modernen Industrielandschaft Kölns fänden, so Bartsch, Handwerksbetriebe ideale Betätigungsfelder vor. Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, betonte, dass die wirtschaftliche Entwicklung im Handwerk so stark wie zu Letzt 1992 zur Deutschen Einheit sei. Auch die Zukunft im Handwerk sieht Weltrich rosig, denn der demographische Wandel werde für eine gute Auftragslage im Handwerk sorgen. Besonderen Respekt zollte Weltrich den Gründern des Jahres 2009. Im Krisenjahr haben sich rund 600 junge Menschen im Kölner Kammerbezirk selbstständig gemacht und damit besonderen Mut bewiesen, so Weltrich. Der Präsident der Kölner Handwerkskammer Hans Peter Wollseifer verwies auf die Vielfalt im Handwerk und besonders auf die Karrieremöglichkeiten, etwa auch für Akademiker oder die akademischen Weiterbildungsmöglichkeiten für Meister.

[ag]