Köln | Am 29. April kommt das Musical „Das ist Wahnsinn!“ mit den Hits von Wolfgang Petry in der Kölner Arena. Wir sprachen vorab mit dem neuen Hauptdrasteller Frank Winkels.


Frank Winkels | Foto: Markus Richter

Wie gut kannten Sie vor dem Musical „Das ist Wahnsinn!“ die Musik von Wolfgang Petry?

Frank Winkels: Ich bin auf dem Land aufgewachsen und in der Dorfdisko liefen seine bekannten Hits rauf und runter. Jetzt bei der Vorbereitung auf das Musical war ich überrascht, dass es viele Songs gibt, die ich kenne, die ich aber nicht Wolfgang Petry zugeordnet hätte.

Wie hat sich jetzt die Beziehung zu seiner Musik verändert?

Winkels: Die Songs werden im Stück mit den Szenen verbunden. Diese leiten sie ein oder führen aus dem Songs wieder heraus. So entstehen ganz andere Emotionen mit dieser Musik. Ich bin da schon gespannt auf die Proben. Aktuell geht es vor allem ums Auswendiglernen von Texten. Denn alle Songs kenne ich auch noch nicht. Interessant finde ich, dass man Petry nicht nur als reinen Schlagerbarden abstempeln kann. Gerade seine jüngeren Songs haben durchaus Bezüge zu aktuellen Themen und verfügen auch über Tiefgang.

Haben Sie Wolfgang Petry schon mal persönlich getroffen?

Winkels: Nein bislang noch nicht, aber hoffe, dass er vielleicht bei einem unserer Termine bei der Tour mal auftaucht. Ich würde ihn schon gerne kennenlernen.

Wie gut kennen Sie Ihre neuen Kollegen bei „Wahnsinn“?

Winkels: Den einen oder anderen kenne ich aus vorherigen Produktionen, andere kenne ich noch gar nicht. Am besten kenne ich Jessica Kessler, mit der ich ein Paar spiele. Wir haben 2003 das erste Mal beim „Tanz der Vampire“ zusammengearbeitet und haben uns dann auch bei weiteren Musicals wieder getroffen. Mit ihr macht es wirklich Spaß, gemeinsam auf der Bühne zu stehen.

Wie würden Sie Karsten, Ihre Figur im Stück, beschreiben?

Winkels: Karsten ist eine gute, aber ziemlich mürrische Seele und er ist der Vater von Toby, der Musiker werden möchte. Er führt einen Schrottplatz und wollte ursprünglich selbst einmal ein Rockstar werden. Das hat leider nicht geklappt und der Frust sitzt immer noch tief. Deshalb will er vermeiden, dass seinem Sohn etwas Ähnliches passiert. Der soll lieber Werksstudent werden. Doch zum Glück gibt es noch seine Frau Gaby, die ihm ins Gewissen redet und so bekommt er am Ende doch noch die Kurve und unterstützt seinen Sohn bei der Musikerkarriere.

Sie haben früher selbst Musik gemacht. Gab es bei Ihnen in der Familie ähnliche Widerstände?

Winkels: Ja, da gibt es in der Tat eine kleine Parallele. Mein Vater war Handwerker und hatte sein eigenes Metallbauunternehmen, das ich eigentlich einmal hätte übernehmen sollen. Dafür habe ich dann auch eine Banklehre gemacht. Aber die Künstlerkarriere lag mir näher und das mit der Musik auch. Als mein Vater dann bei den ersten Vorstellungen war und gesehen hat, dass man mit der Musik auch Geld verdienen kann, war er ziemlich stolz auf mich.

Sie kommen jetzt mit „Das ist Wahnsinn!“ in die großen Hallen und Arenen. Wie groß ist da die Herausforderung für die Darsteller?

Winkels: Ich war mit „Martin Luther“ schon mal in den großen Hallen unterwegs. Eigentlich ist das gar nicht so beängstigend. Man ist ja sehr fokussiert, auf das was man gerade auf der Bühne macht. Da fällt die Größe des Raums gar nicht so auf. Außerdem ist die Stimmung in solchen Halle meist sehr gut, das trägt einen durch das Stück.

Welche Beziehung haben Sie zu Köln?

Winkels: Ich komme aus Kleve am Niederrhein, das gerade mal knapp eine Stunde von Köln entfernt ist. Da war ich ziemlich oft in Köln. Zwei Schwestern von mir haben auch dort studiert. Außerdem habe ich ein Jahr in Köln gelebt und stand beim „Geist der Weihnacht“ auch schon auf der Bühne im Musical Dome. Köln ist eine unglaublich kommunikative Stadt, in der man schnell Freunde und Bekannte findet. Ich hätte mir gut vorstellen können, dort zu leben. Allerdings ist Hamburg meine Wahlheimat geworden.

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[infobox] „Das ist Wahnsinn!“, 29. April, 20 Uhr, Lanxess-Arena, Willy-Brandt-Platz, Köln, Tickets gibt es ab 47 Euro

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Autor: Von Stephan Eppinger | Foto: Hardy Müller