Bislang war von rund 1.000 Höfen die Rede. Die Behörden wollen überprüfen, ob an die Höfe verunreinigte Futtermittel geliefert wurden. Laut einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" wurden dioxinbelastete Industriefette schon länger in Futtermittel gemischt als bislang bekannt.

Bereits am 19. März 2010 habe ein privates Labor eine Probe des nun in Verdacht stehenden Lieferanten in Schleswig-Holstein beanstandet. Damals wurde rund doppelt so viel Dioxin gemessen wie erlaubt. Diese Informationen habe am Donnerstag das Agrarministerium in Kiel bestätigt, berichtet die Zeitung. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hat unterdessen europaweite Regelungen zum besseren Schutz der Lebens- und Futtermittelkette gefordert.

Dioxin-Skandal hat kaum Einfluss auf das Ess- und Kaufverhalten der Deutschen
Die Berichte über Dioxin in Eiern und Fleisch haben kaum Einfluss auf das Ess- und Kaufverhalten der Deutschen. Das geht aus einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der "ARD-Tagesthemen" hervor. Demnach geben nur 14 Prozent an, nun weniger Eier Essen zu wollen, lediglich vier Prozent wollen gar keine Eier mehr essen.

13 Prozent geben an, nun woanders einkaufen zu wollen. Zwei Drittel der Deutschen (66 Prozent) sagen, dass der aktuelle Dioxin-Lebensmittelskandal keinen Einfluss auf ihre Ess- und Kaufgewohnheiten hat.

Das Bild, das die Deutschen von ihren Lebensmitteln insgesamt haben, ist trotz des Dioxin-Skandals positiv. 15 Prozent sind der Ansicht, die Qualität der Lebensmittel sei "sehr gut", 65 Prozent finden, diese sei "gut". Nur 14 Prozent beurteilen die Lebensmittelqualität als "weniger gut". Lediglich fünf Prozent finden die Lebensmittelqualität in Deutschland "schlecht".

63 Prozent finden, "Lebensmittel sind zum Teil so billig, dass man sich über Verunreinigungen nicht wundern sollte". 80 Prozent sagen, "ich würde mehr für Eier und Fleisch zahlen, wenn ich sicher sein kann, dass sie einwandfrei sind". 89 Prozent finden, "im Lebensmittelbereich müsste mehr und strenger kontrolliert werden". 71 Prozent sind der Ansicht, "die betroffenen Landwirte sind selber Leidtragende und sollten für ihre Ausfälle entschädigt werden".

dts