Köln | Mehrfach zeigten sich am vergangenen Wochenende enthemmte Alkoholisierte gegenüber eingesetzten Beamten von ihrer rabiaten Seite. Zwei Polizisten erlitten infolgedessen leichte Verletzungen.

Eigelsteinviertel: Betrunkener beißt Beamten in den Finger

Bereits am Freitagmorgen, 8. Juli, hatten Anwohner über den Notruf 110 einen randalierenden Obdachlosen im Eigelsteinviertel gemeldet: „An der Lütticher Straße schlägt ein Betrunkener gegen Fenster und tritt wahllos gegen Autospiegel!“ Gegenüber einer eintreffenden Streifenwagenbesatzung zeigte der bereits als gewalttätig hinreichend Polizeibekannte erhebliche Stimmungsschwankungen. Anstatt sich beruhigen zu lassen, steigerte der 26-Jährige sich mehr und mehr in eine aggressive Grundstimmung. Die Polizisten beabsichtigten daraufhin, ihn zur Ausnüchterung und Verhinderung von Straftaten in Gewahrsam zu nehmen. Zu Boden gebracht, biss der Mann einem ihn fixierenden Beamten in den Finger. Zur Abwehr dieses Angriffs mussten die Polizisten das Reizstoffsprühgerät einsetzen. Auf dem Weg zum Streifenwagen ließ der gefesselte Schläger sich fallen und versuchte, nach einem Beamten zu treten. Unter fortwährenden Beleidigungen in übelster Fäkalsprache versuchte er auch im Dienstwagen, einen Beamten zu kneifen. Mehrfach spuckte er in Richtung des Beifahrers. Ein Atemalkoholtest ergab circa 1,7 Promille. Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft wurde dem 26-Jährigen eine Blutprobe entnommen.

Leverkusen: Einbrecher bedroht Polizisten mit Eisenrohr

In der Nacht auf Samstag, 9. Juli, hielt ein ebenfalls polizeibekannter 17-jähriger Schläger – nun als Einbrecher aktiv – die Beamten in Leverkusen-Manfort in Atem. Gegen zwei Uhr alarmierte der Ladendetektiv eines Verbrauchermarkts an der Stixchesstraße die Polizei. Kurz zuvor hatte der Sicherheitsmitarbeiter einen Einbruch durch die rückwärtige Warenannahme festgestellt. Unbekannte und zwischenzeitlich flüchtige Täter hatten dort eine Wellblechverkleidung aufgehebelt und ein Plastikrolltor aufgeschnitten. Hinter der Öffnung fand sich ein Karton mit Spirituosen. Gegen 3.20 Uhr lief bei dem Wachdienst des Warenhauses ein erneuter Einbruchmeldealarm auf. Hinzugerufene Streifenwagenbesatzungen stellten vor Ort fest, dass der provisorische Verschluss des ersten Einstiegs zwischenzeitlich wieder geöffnet worden war. Das gesamte Objekt wurde begangen. Jedoch auch in diesem Falle waren der oder die Täter mit Beute geflüchtet. Gegen 4.40 Uhr löste der 17-Jährige erneut einen Bewegungsmelder aus – und ging diesmal den Polizisten ins Netz. Angesichts der ihn noch innerhalb der Warenannahme stellenden Uniformierten erhob der mit einer weißen Sturmhaube Maskierte eine Eisenstange und ging damit auf einen der Beamten zu. Als die Polizisten daraufhin den Schusswaffengebrauch androhten, flüchtete der Ertappte weiter ins Gebäude. An einer Mauer gestellt, forderten die Verfolger den Einbrecher wiederholt auf, seine Bewaffnung fallenzulassen. Erst als die Beamten ihn gezielt mit Reizgas besprühten, kam er der Aufforderung nach. Der Maskierte wurde zu Boden gebracht und gefesselt. In seiner Bekleidung fanden die Polizisten zudem ein Einhandmesser.

Porz: hochalkoholisierter Mann wirft Stein nach Beamten

In der Nacht auf Samstag, 9. Juli, wurden die Kölner Beamten gegen 5 Uhr zu einem lautstark geführten Streit unter mehreren Personen an der dortigen Stadtbahn-Haltestelle Porz-Markt gerufen. Insbesondere hochalkoholisierten 23-jährigen Zwillinge zeigten sich angesichts des gegen sie ausgesprochenen Platzverweises äußerst unkooperativ: „Das müssen wir uns von den Pissern nicht gefallen lassen!“ Einer der jungen Männer griff sich stattdessen einen Stein aus dem Gleisbett und warf ihn – ohne zu treffen – gezielt auf die Beamten. Dann gab er Fersengeld. In der nahen Wilhelmstraße ergriffen ihn die verfolgenden Polizisten, brachten ihn zu Boden und fesselten den 23-Jährigen. Hiermit zeigte sich dessen Bruder nicht einverstanden. Beim Versuch, seinen Zwilling gewaltsam aus dem polizeilichen Zugriff zu befreien, schlug er mit der Faust nach den Uniformierten. Auch er musste fixiert und gefesselt werden. Hierbei zog sich ein Beamter leichte Verletzungen zu. Beide Brüder überboten sich fortwährend in übler Fäkalsprache. Ein Atemalkoholtest bei dem Steinwerfer ergab knapp 2 Promille. Sein „verhinderter Befreier“ brachte es auf circa 1,5 Promille. Nach erfolgter Ausnüchterung konnten die beiden Porzer das Polizeigewahrsam wieder verlassen. Gegen das Brüderpaar legten die Polizisten Strafanzeigen wegen Widerstands, versuchter gefährlicher Körperverletzung und versuchter Gefangenenbefreiung vor.

Autor: ib