Köln |aktualisiert | Heute Morgen kam es zu einem Chemieunfall in der Nähe des Rangierbahnhofs Köln-Gremberg. Neben weiteren Waggons ist auch ein Kesselwagen mit 40 Tonnen Ammoniak auf die Seite gekippt. Wegen des Chemieunfalls in Gremberghoven war die KVB-Linie 7 zwischen Ensen Gilgaustraße und Porz Markt über mehrere Stunden getrennt, die Gremberghovener Straße für den Pkw-Verkehr gesperrt. Der Kesselwagen soll am heutigen Samstag geborgen werden.

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20.12.2014, 9:51 Uhr: Die Bergung des Kesselwagons ist für heute, Samstag, den 20.12.2014 vorgesehen. In einer großen Lagebesprechung um 7.00 Uhr wird zwischen Feuerwehr, Bahn und weiteren Fachleuten festgelegt werden, ob der Wagon mit der Ladung aufgerichtet werden kann oder zuvor entladen werden muss. In diesem Falle müsste der Ammoniak in einen weiteren Wagon umgepumpt werden.
Die Einsatzstelle wurde seitens der Feuerwehr für die heutigen Arbeiten morgige Bergung umfassend gesichert. Dazu gehörte der Aufbau der notwendigen Logistik, z.B. einer leistungsfähigen Wasserversorgung, um im Fall einer Leckage Dämpfe mit Düsenschläuchen und Strahlrohren niederschlagen zu können, sowie die gesamte Infrastruktur für die Sicherung der morgigen Bergung. Über Nacht wird die Einsatzstelle durch eine Rumpfbesetzung der Feuerwehr sowie durch die Polizei bewacht und gesichert, während die Bahn AG weiter vorbereitende Maßnahmen zur Bergung durchführt.

Zur Lage:

Es handelt sich um einen entgleisten Güterzug. Mehrere Wagons, unter anderem ein mit 40 Tonnen Ammoniak beladener Kesselwagen, der liegt auf der Seite liegt sind entgleist. Der Tank des Kesselwagens ist geschlossen, es tritt aktuell kein giftiges Ammoniak aus.

Die Kölner Berufsfeuerwehr setzte sich mit dem Hersteller der Chemikalie sowie dessen Werksfeuerwehr auseinander. Ein Bergungskran sowie ein Plasmaschneidegerät kommen zu Einsatz, um die neben dem Ammoniak-Tank weiteren drei Waggons zu zerlegen und die Unfallstelle zu bergen. Laut Angaben der Berufsfeuerwehr Köln soll der Ammoniak-Tank vorerst an Ort und Stelle verbleiben. Eine Spezialfirma aus Süddeutschland soll den Waggon in Augenschein nehmen, im Laufe der kommenden Tage soll der Tank dann leergepumpt und anschließend geborgen werden.

Bild: Der umgestürzte Kesselwagen soll mit einem Bergungskran wieder aufgerichtet werden.

Wie lange der Einsatz andauern wird, ist unbekannt. Wie es zu dem Unfall kam, müssen die Ermittlungen der Experten der Bahn, des Eisenbahnbundesamtes und der Polizei ergeben.

Autor: Andi Goral
Foto: Chemieunfall in Gremberg: ein Kesselwagen mit 40 Tonnen Ammoniak liegt auf der Seite.