Köln | In der kommenden Woche jährt sich für den 1. FC Köln ein besonderes Jubiläum. Am 9. Mai 1964 wurde der Club erster Deutscher Meister der neu gegründeten 1. Bundesliga.

16 Clubs kämpften damals um die „Salatschale“ und der 1. FC Köln war bis auf zwei Spieltage immer allein an der Spitze der Liga. Das erinnert ein wenig an die heutige Situation mit den übermächtigen Bayern, die damals noch gar nicht mit von der Partie waren. Nur am ersten Spieltag teilte man sich die Spitzenposition mit den Schalkern und am 4. Spieltag stand einmal der Hamburger SV ganz oben. Am Ende hatten die Kölner 17 Siege, 11 Unentschieden und nur zwei Niederlagen hinnehmen müssen und wurden vor dem Meidericher SV Deutscher Meister. Pokalsieger in diesem Jahr wurde übrigens der TSV 1860 aus München. Absteigen musste Preußen Münster und der 1. FC Saarbrücken. 857 Tore wurden in der ersten Saison erzielt, Torschützenkönig wurde Uwe Seeler und über 6,5 Millionen Menschen hatten die Spiele der neugegründeten Liga verfolgt.

Die 1. Bundesliga löste damals die vier Oberligen Nord, West, Süd und Südwest ab und 16 Vereine waren dabei. Mit dabei auch Hertha BSC aus der Berliner Stadtliga. Aber warum waren die Kölner damals so stark? Kenner sprechen diesen Erfolg vor allem dem damaligen FC-Präsidenten Franz Kremer zu, der nicht nur die Einführung der Bundesliga unterstützt hatte, sondern auch sein Team besonders gut darauf vorbereitet hatte. Heute erinnert das Franz-Kremer-Stadion an den ersten Präsidenten des Clubs. In den Reihen der Spieler damals Hans Schäfer, der 1954 in Bern Weltmeister geworden war. Er führte die Kölner als Kapitän zum Titel. Man spielte frischen Angriffsfußball und der Sturm aus Thielen, Schäfer, Müller, Overath und Hormig knackten auch die stärksten Angriffsformationen. Überhaupt Overath, der war damals 18 Jahre jung und begeisterte das Publikum. Später war er Präsident des 1. FC Köln und 1974 selbst in München Weltmeister mit der Deutschen Fußballnationalmannschaft geworden. 1964 erzielte Overath, eingesetzt im Mittelfeld, neun Tore und hatte 27 Einsätze. Die meisten Tore mit 19 Stück erzielte Christian Müller. Ein einziger Ausländer, der Brasilianer Zeze, der am 31.5.2006 verstorben ist, war damals im Team des Fußballclubs, das als Wappentier einen Geißbock hat. Die meisten Einsätze in dieser Saison hatte Anton Regh mit 28.

Der 1. FC Köln hatte sechs Punkte Vorsprung auf den Meidericher SV und sich bereits beim Sieg gegen Borussia Dortmund mit einem 5:2 Sieg die deutsche Meisterschale gesichert.

Autor: Andi Goral