Die Mitarbeiter des Kölner Zoo machen mit ihren Kostümen auf den Artenschutz aufmerksam. Foto: Eppinger

Köln Wenn der Kölner Zoo und das Traditionskorps der Altstädter zur großen Party in den Saal des Pullman-Hotels einladen, machen sich viele jecke Tierchen auf den Weg. Dazu zählten am Dienstagabend Zebras und Giraffen genauso wie Fledermäuse, Schlangen und wilde Raubkatzen. Auch Schweinchen, Hausmäuse oder bunte Paradiesvögel wurden bei der Zoo Zappelei gesichtet.

Drei Damen im Fledermauskostüm. Foto: Eppinger

Die beiden Zoochefs Theo Pagel und Christopher Landsberg nahmen die lustige Karnevalsparty aber auch zum Anlass, um mit ihren selbst gemachten Kostümen auf ein ernstes Thema aufmerksam zu machen. Unter dem Motto der Kampagne „Reverse The Red“ setzen sie sich dafür ein, die Zahl der bedrohten Tierarten auf der Roten Liste möglichst schnell zu verringern. „Diese große globale Kampagne wurde unter anderem vom Weltzooverband initiiert und ist jetzt gerade am Tag unser Zoo Zappelei an den Start gegangen. Wir unterstützen diese als Kölner Zoo und zeigen das heute mit unseren Kostümen“, sagt Pagel.

Mehr als 41.000 Tierarten seien akut vom Aussterben bedroht und stünden deshalb auf der Roten Liste. „Mit der Kampagne wollen wir zeigen, welche gravierende Folgen das Aussterben von so vielen Tierarten auch für uns Menschen hat. So fehlen bestimmte Tiere für das Befruchten bestimmter Pflanzen, die auch uns als Nahrung dienen. Der Erhalt der Artenvielfalt ist ganz essenziell für das Überleben unseres Planeten und seiner Bewohner.“

Jecke Tierchen feiern im Pullman ihren Karneval. Foto: Eppinger

Entsprechend kamen die Zoodirektoren mit ihren Mitarbeitern in roten Kostümen, worauf der Slogan der Kampagne zu lesen war. „Jeder von uns hat sich ein Tier ausgesucht, das in der freien Natur akut vom Aussterben bedroht ist und hat sich entsprechend geschminkt und verkleidet. Wir werden auch die Spende, die wir heute in Anwesenheit des Dreigestirn überreicht bekommen, für diese Kampagne einsetzen. Dazu wird es bei uns im Zoo in der kommenden Zeit noch mehrere Aktionen geben. Nach der Artschutzkonferenz in Montreal müssen jetzt auch endlich Taten folgen, wir als Zoo werden unseren Beitrag dazu leisten“, sagt Pagel.

Der Zoochef ist selbst bei der jecken Party im Pullman als Schwarzflügelstar unterwegs: „Diese Vogelart kommt nur in Indonesien vor und ist dort fast schon ausgestorben. Die Tiere werden illegal gefangen und als Haustiere im Käfig teuer verkauft“, erklärt Theo Pagel hinter seiner Vogelmaske.