Mit dem Innovationspreis soll ein Zeichen gesetzt werden, den Wandel an den Schulen selbst in die Hand zu nehmen, erklärte heute Prälat Gerd Bachner. Da „Innovation“ das prägende Wort unserer Zeit sei, fiel die Wahl auf den „Innovationspreis“, den es in dieser Form in der Schullandschaft noch nicht gegeben habe. Mitgemacht haben insgesamt 17 Schulen; zwei der 18 Ordens- und 15 der 32 erzbischöflichen Schulen. Aufgrund des Erfolgs soll der Wettbewerb nun jedes dritte Jahr wiederholt werden.

Individuelle Förderung steht im Mittelpunkt
Die Leiterin der siegreichen Liebfrauenschule, Ingrid Schulten-Willius, berichtete, dass das Projekt der individuellen Förderung bereits 2007 begann und langsam aufgebaut wurde. So habe es im Zuge der „langen Tage“ zuerst ein Kompetenztraining in der 5. und 6. sowie Förderstunden in der 7. bis 9. Klasse gegeben. Nun gäbe es jeden Donnerstag in der ersten Stunde unterstützende und Begabtenförderung. Während der unterstützenden Förderung können die Schüler an konkreten schulischen Defiziten arbeiten, betreut von den jeweiligen Fachlehrern. In der Begabtenförderung werden dagegen überschulische Zusatzqualifikationen angeboten. So können etwa Sprachzertifikate erworben oder eine Roboter AG besucht werden. Im musischen Bereich kann beispielsweise an der Stimmbildung gearbeitet werden.

Mittwochs ist darüber hinaus die 7. Stunde „freigeblockt“, in denen je zwei Oberstufenschüler spezielle Aktivitäten oder Kurse für jüngere Jahrgangsstufen anbieten. Das kann die Unterstützung in Schulfächern sein oder aber Aktivitäten im musischen oder sportlichen Bereich. Die Oberstufenschüler werden eigens für den Umgang mit den jüngeren Mitschülern gecoacht. Das Projekt findet mittlerweile in Zusammenarbeit mit fünf weiteren Schulen – das Netzwerk N6 – statt. Dazu gehört beispielsweise die Schwesternschule in Mülhausen. Vorteil der schulübergreifenden Gestaltung sei vor allem, dass die Module aufgeteilt werden könnten.

Wirtschaft- und Musikprojekte auf den Plätzen Zwei und Drei
Der zweite Platz, dotiert mit 2.000 Euro, ging an das Erzbischöfliche St. Ursula-Gymnasium in Düsseldorf. Unter dem Motto „Globalisierung und ökonomische Grundbildung – Wirtschaft und Werte“ vermittelt die Schule den Oberstufenschülern an Themenabenden Einblick in die Wirtschafts- und Finanzwelt. Dort werden auch konkret Ausbildungsfragen behandelt und Praktikumsplätze vergeben. Darüber hinaus bietet das Gymnasium spezielle Kurse für Wirtschaftsenglisch an. Das Musikprojekt „Schule für Sinn und Verstand – Mädchenförderung durch übergreifende Arbeit im musikpädagogischen Bereich“ der Erzbischöflichen Realschule Ratingen gewann den dritten Platz und damit noch 1.000 Euro. Seit mehr als 50 Jahren widmet sich die Schule der musikalischen Förderung. So spielt jede Schülerin mindesten ein Instrument – die Flöte – und zwei von drei Schülerinnen ist Mitglied in einer der zahlreichen Musik AGs. Darüber hinaus gibt es einen Instrumentenverleih.

Nicola Ninnemann für report-k.de / Kölns Internetzeitung