10:41 Uhr > EU-Kommissionspräsident Barroso ruft Griechenland zur Einigkeit auf
Kurz vor der Vertrauensabstimmung über den griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou hat EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso das Land zur Einigkeit aufgerufen.
"Ich vertraue darauf, dass die griechische Regierung morgen das Vertrauen des Parlamentes bekommen wird", erklärte Barroso am Montagabend in Brüssel. Noch wichtiger sei aber die Entscheidung über das griechische Reform- und Sparpaket Ende Juni, so der EU-Kommissionspräsident weiter. "Die Zustimmung zu diesem Paket ist eine nötige Bedingung, damit die Eurogruppe Anfang Juli über die Auszahlung der nächsten Kredittranche für Griechenland entscheiden kann." Die Griechen müssten daher Entscheidungen "in einem Geist nationaler aber auch europäischer Verantwortung" treffen, so Barroso. Das griechische Parlament stimmt am späten Dienstagabend über die Vertrauensfrage von Papandreou ab. Das Ergebnis wird für die Nacht erwartet. Fällt der Ministerpräsident durch, steht Griechenland vor Neuwahlen.

10:28 Uhr > ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef für Beteiligung privater Gläubiger
ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme hat sich für die Beteiligung privater Gläubiger am Rettungspaket für Griechenland ausgesprochen.
Der "Bild-Zeitung" sagte Cromme: "Es kann nicht sein, dass Gewinne privatisiert werden und Verluste auf den Steuerzahler abgewälzt werden. Deshalb ist eine Beteiligung privater Gläubiger an der Rettung Griechenland aus meiner Sicht grundsätzlich richtig." Es müsse jedoch verhindert werden, "dass aufgrund eines Vertrauensverlustes eine Abkehr privater Gläubiger von Staatsanleihen aus bestimmten Ländern einsetzt." Zwar hätte Griechenland "damals sicher nicht in die Eurozone aufgenommen werden dürfen", so Cromme. Doch die Rettung Griechenlands werde "trotz allem weniger kosten als ein Scheitern des Euros", so der Aufsichtsratschef. "Würden wir jetzt Griechenland fallen lassen, könnte niemand die Konsequenzen und die Reaktionen auf den Finanzmärkten absehen." In einer am Dienstag erscheinenden Zeitungsanzeige spricht sich der ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef zusammen mit führenden Managern aus rund 50 weiteren Unternehmen dafür aus, den Euro weiter zu stärken. Cromme: "Wir wissen, was wir am Euro haben. Seit es den Euro gibt, sind in der Eurozone dank der Währungsstabilität fast 9 Millionen Jobs neu entstanden." Gerade Deutschland habe "vom Euro besonders profitiert. Wir sind besser als jedes andere Industrieland aus der jüngsten Wirtschaftskrise herausgekommen, nicht zuletzt dank des Euro." Den Appell zur Stärkung des Euro hätten er und seine Mitunterzeichner "aus Verantwortung für mehr als fünf Millionen Beschäftigte in unseren Unternehmen" initiiert, so Cromme: "Wir wollen zum EU-Gipfel diese Woche bewusst ein Zeichen setzen: Gerade jetzt brauchen wir den Euro!"

09:57 Uhr > CDU-Politiker Krichbaum kritisiert mangelnde Dankbarkeit der Griechen
Der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag, Gunther Krichbaum (CDU), kritisiert die mangelnde Dankbarkeit der Griechen für die Rettung ihrer Staatsfinanzen.
Der "Bild-Zeitung" (Dienstagausgabe) sagte Krichbaum: "Es würde vieles erleichtern, wenn die anderen Länder in Europa auch einmal ein Zeichen der Dankbarkeit aus Griechenland bekämen, dafür dass sie Milliarden für Athen aufbringen." Zudem kritisierte Krichbaum die Opposition des Mittelmeerlandes: "Ich habe kein Verständnis dafür, dass jetzt die Opposition, die viele der heutigen Probleme in Griechenland selbst verbockt hat, zu Streiks und Massen-Demos aufruft", sagte der Chef des Europa-Ausschusses weiter. "Wer Solidarität von Europa erwartet, muss erst einmal Solidarität im eigenen Land praktizieren, statt EU-Flaggen zu verbrennen."

[dts]