Köln | Wenn der FC heute (17.30 Uhr) auf den FSV Frankfurt trifft, geht es wieder mal um die Frage „Euphorie oder Weltuntergang?“. Ein Sieg gegen den Dritten und viele würden sicher schon wieder vom Aufstieg Träumen. Ein Remis oder eine Pleite wären dagegen „der sichere Abstieg“.

Die nackte Wahrheit

Die nackte Wahrheit: Trainer Holger Stanislawski bringt es auf den Punkt: „Die nackte Wahrheit steht in der Tabelle.“ Sechs Spiele, zwei Punkte, 2:7 Tore. Klingt logisch! Doch dann fügt er noch etwas hinzu: „Zur nackten Wahrheit gehören allerdings auch fünf gute Spiele zum Saisonstart, in denen uns nicht viel gefehlt hat zum Sieg.“ Der zweite Teil interessiert dieser Tage leider kaum noch jemanden. Heute Abend muss Stani gewinnen, sonst wird ihm das blühen, was schon den gefühlten 200 FC-Trainern vor ihm in den letzten Jahren blühte: Beschuss von allen Seiten.

Hopp oder Topp: Das weiß auch der Trainer. Die Sägen an seinem Stuhl sind angesetzt. Ein weiterer Misserfolg heute Abend und sie setzen sich in Bewegung. Vielleicht veranlasst auch diese Tatsache Stanislawski zu einem Umdenken im System. „Wir werden vielleicht mit zwei Stürmern spielen, in jedem Fall aber noch offensiver ausgerichtet. Wir gehen ein kalkuliertes Risiko“, so der Trainer, der personell erstmals in dieser Saison aus dem Vollen schöpfen kann.

Gefährliche Konstellation: Die Situation ist brandgefährlich. Denn obwohl der FC dank der finanziellen Situation des Klubs nicht mehr auf Spieler zurückgreifen kann, die eigentlich zu gut für die zweite Liga sind (siehe letzte Abstiege), spielen alle Gegner weiterhin mit 110% gegen den „großen 1. FC Köln“. So wird sogar der Tabellendritte aus Frankfurt heute Abend beim Vorletzten mauern und auf gefährliche Konter hoffen. „Wir erwarten ein zähes Spiel, bei dem wir viel Geduld brauchen werden“, weiß auch Stanislawski.

Endlich durchpusten: Dem sympathischen Trainer wäre ein Erfolgserlebnis zu wünschen. „Uns allen fehlt das Gefühl mal richtig durchzupusten“, erklärt der 42-Jährige auch ganz offen, und ergänzt: „Wir werden alles dafür tun.“ Nur rund 200 Gästefans im Stadion hoffen, dass das nicht reicht. Der FC versucht derweil mit einer Karten-Sonderaktion (Jugendliche unter 16 zahlen nur 5 Euro Eintritt) die Zahl derer zu steigern, die das Gegenteil hoffen. Die nackte Wahrheit für alle gibt’s am Ende des Spiels.

Autor: mr
Foto: Trainer Stanislawski