Köln | Die Kölner FDP-Ratsfraktion bringt in die Sitzung des Ausschusses für Soziales und Senior:innen des Kölner Rates einen Antrag für ein Pilotprojekt für Obdachlose ein. Die Sitzung ist am 18. August. Report-K fragte bei Aktivist:innen und Streetwork nach.
Die FDP-Fraktion will Obdachlose in Köln mit Mini-Alarmanlagen ausstatten. Dies soll zunächst in einem Pilotprojekt getestet werden. Zur Finanzierung will die FDP auch Sponsoren ansprechen. Es gehe darum, dass Diebstähle und Überfälle gerade für Obdachlose ein großes Problem darstellen. Insbesondere für diejenigen, die auf der Straße leben und schlafen. In Wuppertal und in Hagen wurden Obdachlose, die das wollen mit Mini-Alarmanlagen bereits ausgestattet. In Hagen etwa verteilt der Verein „Unsichtbar“ die kleinen tragbaren Geräte, es waren in einer ersten Charge 100 an der Zahl. Ein Fanverein von Borussia Dortmund sponsort die kleinen Geräte, die an der Ruhr-Universität Bochum entwickelt wurden.
Dies ist ein kleines Gerät, das am Rucksack oder der Tasche befestigt werden kann. Versucht jemand das Gerät und den Verschluss zu entfernen wird lauter Alarm ausgelöst, der bei rund 80 Dezibel liegt.
Rainer Kippe vom Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot und Stadtzerstörung findet die Idee gut, so wie auch die „Kölsche Linda“ Linda Rennings. Die betont wie gut ein Alarm ist gerade für Frauen auf der Straße, die kein Bett oder eine Mitschlafstelle haben. Linda erweitert die Idee aber sogar und initiiert eine Art Zentrale, wo der Alarm auflaufe und es dann Menschen gebe, die sich kümmerten. Auch die Polizei könnte eine solche Funktion übernehmen. Allerdings merkt Linda an, dass nicht alle Beamten der Kölner Polizei der Straßenkulturszene und Menschen die obdachlos sind, sich kulant gegenüber verhalte. Aber Linda sagt: „Einen Versuch wäre es wert“.
Der Ausschuss Soziales und Senior:innen tagt das nächste Mal am 18. August.