Ludwig Sebus ist eine Institution im Kölner Karneval. Das Foto zeigt ihn beim Rosenmontagszug 2018. Foto: Bopp

Köln Die Welt unter Schock. Die russische Invasion der Ukraine bringt an Weiberfastnacht auch viele Jecken ins Zweifeln.

Ist es richtig, zu feiern, wenn in Europa wieder die Raketen fliegen? Zumal 1991 wegen des Golfkriegs der Karneval abgesagt wurde – und Staatschef Wladimir Putin offenbar völlig losgelöst zu allem bereit zu sein scheint.

report-k fragt einen Mann, der die Hölle des Zweiten Weltkriegs als Soldat an der Front überlebte und ein Urgestein des Fastelovends ist: Ludwig Sebus (96). Der beliebte Grandseigneur des kölschen Fasteleer sagt uns: „Ich bin der Meinung, mit den vielen Einschränkungen und allen Erschwernissen momentan ist es wichtig, dass wir in angemessenem Rahmen unseren Fastelovend fieren. Es geht um gegenseitige Anerkennung, Freundschaft und darum, noch etwas Leben zu erhalten.“

Man müsse sich nicht „austoben“ wie in den Jahren vor der Pandemie. Aber die traurigen Nachrichten und aktuellen Bilder aus Osteuropa dürften nicht zu einem generellen Aus des Karnevals führen, findet Sebus: „So traurig es ist, was da hinten passiert, aber wir in Köln ändern nichts daran. Trotz der Anteilnahme dürfen wir uns diese paar Stunden nicht nehmen lassen. Dass wir unseren Karneval in gemäßigter Form, unser Brauchtum und die Tradition pflegen. Das Gefühl des Zusammenhalts. die Lebensfreude ist jetzt das Wichtige.“

Ludwig Sebus sagt Teilnahme am Rosenmontagszug ab

Weil derzeit erkältet (aber glücklicherweise negativ auf Corona getestet), verzichtet der vielfach geehrte und preisgekrönte Krätzchensänger auf seine Teilnahme am Rosenmontagszug aus gesundheitlichen Gründen: „Ich verfolge alles von zu Hause aus. Ich war eingeladen, habe aber meinen Ehrenplatz auf einem der Festwagen zur Verfügung gestellt, Immer war ich in den letzten drei Jahren auf dem Festwagen dabei. Jetzt bleibe ich zu Hause und gucke wie alle anderen WDR.“