Köln | aktualisiert 19:21 Uhr | Die Kölner Feuerwehr meldet zwei schwere Badeunfälle am gestrigen Samstag. Einer ereignete sich in Gremberghoven, der zweite am Fühlinger See. In beiden Fällen mussten die Schwimmer reanimiert werden.

In Gremberghoven wurde gemeldet, dass ein Schwimmer das Ufer nicht mehr erreicht habe und untergegangen sei. Daraufhin begann eine intensive Suche unter anderem auch mit dem Rettungshubschrauber. Zeugen wiesen die Feuerwehr, nach deren Angaben, auf den Punkt im See hin, an dem der Mann untergegangen sein soll. Allerdings ortete die Feuerwehr den Mann in 8,60 Meter Tiefer erst nach 30 Minuten. Der Mann wurde reanimiert, diese Maßnahmen wurden bis zu seiner Einlieferung in eine Kölner Klinik fortgesetzt.

Am Fühlinger See meldeten Zeugen gegen 21 Uhr, dass ein Mann einfach untergegangen sei. Der Mann wurde von Passanten aus dem Wasser gerettet. Noch vor dem Eintreffen der am Fühlinger See stationierten DLRG Wasserretter. Auch dieser Mann musste reanimiert und in ein Krankenhaus gebracht werden. Ob der Mann zu den Besuchern des Summerjam Festivals zählte, ließ die Feuerwehr offen.

Aktualisiert 8.7.2012, 19:15 Uhr

Wie die Stadt Köln soeben bekannt gegeben hat, ereignete sich beim Summerjam nicht nur ein Badeunfall, sondern sogar zwei. In beiden Fällen retteten anwesende Passanten die Menschen vor dem Tod. Die Stadt Köln allerdings findet dafür nur spärlich anerkennende Worte, lobt dafür aber die eigenen Rettungskräfte, deren Job dies ist und die vor Ort ihren Dienst taten, in einer mehrseitigen Meldung und lässt dabei keinen Superlativ aus. (Diese lesen Sie im Wortlaut am Ende der Meldung)

Schon am Nachmittag war ein älterer Herr leblos mit dem Gesicht im Wasser treibend von Passanten gerettet worden. Die Passanten hatten sofort mit einer Reanimation begonnen, bevor der Rettungsdienst übernahm. Eine junge Frau hatte sich bei einem Sturz schon in der Nacht von Freitag auf Samstag schwer am Kopf verletzt, musste in eine Klinik eingeliefert werden und wurde dort notoperiert.

Der Mann der in Gremberghoven ertrunken ist, verstarb im Krankenhaus.

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Die Meldung der Stadt Köln im Wortlaut (kursiv gesetzt):

Rettungskette bei SummerJamFestival greift
Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen ermöglicht dreifache Lebensrettung

Am gestrigen Samstag, 7. Juli 2012, hat sich gezeigt, dass die Zusammenarbeit der bei Europas größtem Reggae-Festival eingesetzten Hilfskräfte als Ergebnis einer ausgezeichneten Planung und Vorbereitung durch den Veranstalter lebensrettend sein kann. Durch die schnelle und effizient ineinandergreifende gemeinsame Arbeit von Berufsfeuerwehr, Polizei, Johanniter Unfallhilfe (JUH), DLRG und Sicherheitswachdienst (SWD) konnten drei Menschen aus akuter Lebensgefahr gerettet werden.

In der Nacht von Freitag auf Samstag konnte einer jungen Frau mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma verursacht durch einen Sturz innerhalb kürzester Zeit geholfen werden. Eine mobile Einheit der JUH war wegen anderer leichterer Fälle vor Ort und konnte unverzüglich den Rettungsdienst alarmieren, der innerhalb von gut zwei Minuten vor Ort war. Die junge Frau wurde schwerstverletzt in die Uniklinik transportiert und unverzüglich notoperiert. Die gute Planung der Rettungsmittel hat hier zur Lebensrettung entscheidend beigetragen.

Im weiteren Verlauf des Samstags gab es zwei weitere Lebensrettungen, bei denen weitere Hilfskräfte beteiligt waren. Um 18.50 Uhr wurden JUH und DLRG darüber informiert, dass Passanten einen älteren Mann mit dem Gesicht im Wasser treibend beobachtet hatten. Die Passanten hatten den Mann beim Eintreffen der Rettungskräfte fünf Minuten später bereits aus dem See geborgen und einen kurze Reanimation eingeleitet. DLRG und JUH haben dann die weitere rettungsdienstliche Betreuung und Versorgung des Patienten übernommen, so dass dieser beim Eintreffen in der Uniklinik bereits wieder voll ansprechbar und orientiert war. Hier hat auch das beherzte Eingreifen der Passanten die Überlebenschancen des Patienten deutlich erhöht. Jede Minute, die die Rettungskräfte später eintreffen, verringern diese Chancen um ca. 10 Prozent.

Dies wurde auch im dritten Fall am Samstag deutlich. Um 21.06 Uhr wurden Polizei, DLRG, JUH und SWD durch die Berufsfeuerwehr über eine Person im Wasser alarmiert. Die Meldung war über den Notruf 112 an die Feuerwehr gekommen. Auch hier hatten Gäste den Mann aus dem Wasser geborgen und erste Hilfsmaßnahmen eingeleitet. Die kurz nach der Alarmierung eintreffenden Kräfte der DLRG (Hinweis der Redaktion: Die DLRG ist am Fühlinger See stationiert) konnten unverzüglich die Reanimation einleiten. Auch der Rettungsdienst der JUH war inklusive Notarzt sehr schnell vor Ort. Innerhalb von 16 Minuten wurde der Kreislauf des Patienten stabilisiert, so dass dieser ebenfalls in die Uniklinik transportiert werden konnte. Der Verlauf dieser Einsätze hat deutlich gezeigt, dass die lückenlose vorbildliche Rettungskette für die Lebensrettung von entscheidender Bedeutung ist. Durch die gute und eingespielte Organisation während des SummerJam Festivals war diese Hilfe überhaupt erst möglich. (Hinweis der Redaktion: Jedes Festival oder Veranstaltung hat ein Sicherheitskonzept und je nach Größe Rettungskräfte vor Ort) Die ständige Kommunikation und der Informationsaustausch sind seit Jahren geübte Praxis und erweisen in diesen Situationen ihre Wirksamkeit. Außerdem ist die im Vergleich zu „normalen“ Wochenenden mindestens dreifache Besetzung der Hilfsorganisationen vor Ort inklusive Tauchern, Rettungswagen und Notarzt von entscheidender Bedeutung für die schnelle und erfolgreiche Rettung von Menschenleben.

Autor: ag
Foto: Symbolfoto