Die Höhenretter der Kölner Feuerwehr haben am Freitagvormittag im RheinEnergie-Stadion den Ernstfall geübt. | Foto: Schiefer

Köln | Die Feuerwehr Köln hat am Freitagvormittag, 22. September, im RheinEnergie-Stadion eine Übung für den Ernstfall geprobt: In dem Kölner Stadion finden im nächsten Jahr fünf der Spiele der Fußball-Europameisterschaft statt. Daher trainierten die Höhenretter der Feuerwehr zwei Szenarien.

Die Höhenretter, die auf der Feuerwache 4 in Ehrenfeld stationiert sind, seilten am Freitag einen „Techniker“ aus dem Umlaufbereich des Stadiondaches ab und „retten“ einen „Fan“ von der Tribüne im Oberrang, der einen medizinischen Notfall erlitt. Sie können bei Einsätzen in großer Höhe oder Rettung von Personen aus unter dem Straßenniveau liegenden Einsatzstellen angefordert werden, auch von Feuerwehren im Kölner Umland.

Die Rettung eines „Fans“ und eines „Technikers“ im Kölner Stadion

In dem ersten der beiden geübten Szenarien am Freitag wurde ein „Techniker“ aus dem Umlaufbereich des Stadiondaches in einer Schleifkorbtrage abgeseilt. „Im Realfall wird der Patient erst einmal medizinisch versorgt, bis der Kreislauf stabil ist“, erklärte Frank Kelzenberg, Leiter der Sondereinheit „Höhenrettung“ der Feuerwehr Köln am Freitagvormittag. Das könne einige Zeit in Anspruch nehmen. „Eine Erstversorgung kann schon mal zwanzig oder dreißig Minuten dauern, in solchen Momenten warten wir dann, bis wir den Patienten übernehmen und abseilen können. So wird keine Zeit verschwendet“, betonte er weiter. In der Zeit der medizinischen Erstversorgen bauen die Höhenretter ihr Equipment auf, um den Patienten schnellstmöglich abzuseilen. Heruntergelassen wird er allerdings nicht alleine, ein Mitglied der Höhenrettung ist bei ihm, um den Patienten zu unterstützen und um ihn etwa zusprechen zu können. Auf dem Boden angekommen, werde der Patient von Rettungskräften in ein Krankenhaus gebracht.

Die Höhenretter simulierten einen internistischen Notfall im Oberrang im RheinEnergieStadion am 22. September 2023. | Foto: Schiefer

Im Zweiten Szenario wurde ein internistischer Notfall im Oberrang simuliert. Hier wurde die Person über eine mit Seilen geführte Trage auf den Stufen nach unten gerutscht. Das Tragen der Person sei im Ernstfall zu gefährlich, weil die Treppen zu steil sind, erklärte Kelzenberg weiter. Durch die Verwendung einer Schleifkorbtrage, so Ulrich Laschet, Sprecher der Feuerwehr Köln, könne der Patient stabil bewegt werden, ohne dass sich der Patient selbst viel bewegen muss. Die Gegebenheiten im RheinEnergieStadion sei für eine solchen Einsatz optimal, erklärte Julian Schulte von der Feuerwehr Köln: „Im RheinEnergieStadion ist viel Stahl und Beton verbaut, um die Seile für unsere Arbeit zu befestigen. Auch die Treppen verlaufen gerade – das erleichtert unsere Arbeit. Die Übung hat gut funktioniert.

Laut Ulrich Laschet finden solche Übungen der Feuerwehr regelmäßig statt.

rs