Lange bevor eine Pflanze Kinderpflanze des Jahres werden kann, testet sie Bernd Kittlass schon mal vor allem auf ein Kriterium: Die Kinderpflanze des Jahres darf Kinder nicht enttäuschen und muss viele Früchte tragen", erklärt der Ingenieur für Landschaftsbau, der sich seit Jahren um Finkens Garten kümmert. Dort lernen die meisten Pänz im Vorschulalter die Natur kennen.
Der schwarze Holdunder ist robust in jedem Boden, anspruchlos, Stadtklimafest, frost- und dürrehart. Seine Blüten, Früchte und Stengel erfreuen Menschen, Vögel und Insekten. „Er gilt als Heilpflanze und ist die zweitwichtigste Vogelfutterpflanze nach der Eberesche“, erklärt Biologin Rebecca Lay. Die Holunderblüten wirken schweißtreibend, fiebersenkend und schleimlösend. Sie sind in vielen Erkältungstees enthalten. „Bei den Germanen war der Holunderbusch der Sitz der Göttin Holla, die über Leben und Tod enschied“, erzäht Rebecca Ley. Heute pflanzt man den Holunder oft zum Schutz gegen böse Geister und gegen den Blitzeinschlag als Hausbaum.    

Kinder wählen ihre Pflanze selbst
Was sind weitere Kriterien bei der Wahl der Kinderpflanze des Jahres? Da legt man bei Finkens Garten strenge Masstäbe an: die Pflanze muss in Deutschland weitestgehend unbekannt sein, im Kübel und im Beet wachsen können, an den Boden wenig Ansprüche stellen, sie muss kinderleicht auszusäen und weiterzukultivieren sein und bis weit in den Herbst hinein blühen und fruchten. Die Kinder küren die Kinderpflanze des Jahres  immer selbst. "Wahlberechtigt“ waren junge Besucher aus über 500 Kindergärten und -tagesstätten in Köln und dem Umland.

Vergangene Titelträger
Zu den Titelträgern der vergangenen Jahre zählten so exotische Pflanzen wie die wachsenden Spazierstöcke – eine Kohlart, die in ihrer Heimat vier bis fünf Meter hoch wird und aus der tatsächlich Spazierstöcke hergestellt werden. Auf dem Siegerpodest standen auch schon die nur Daumennagel großen Urtomaten aus den Anden, der Hopfen, die Kaugummi-, die Zahnputz- und die Schokoladenpflanze, die Vanille-, die Gummibärchen- und die Riesensonnenblume „King Kong“, die Zitronenverbene, die Kalebassen, essbare Rattenschwänze, „Rührmichnichtan“ und der Schmetterlingsmagnet.



Foto: Der Nasengarten in Finkens Garten. Besucher können dort riechen, wie die Pflanzen duften.
 

Schulklassen häufige Besucher
Im fünf Hektar großen Finkens Garten leben 130 Vogelarten, 74 Zikadenarten, 447 Käferarten und 148 Schmetterlingsarten. Besucht werden kann Finkens Garten nur nach Anmeldung von Kindergärten und Kindertagesstätten, aber auch Schulen und Fachschulen. Für die Sommerferien bietet Finkens Garten ein vielfältiges Ferienprogramm an. So gibt es zum Beispiel Rundgänge im Garten, ein  Besuch im Nasengarten oder ein Spaziergang in den Bäumen. Unterhalten wird Finkens Garten auch von benachteiligten Jugendlichen, die im Rahmen eines 1-2 jährigen Berufsvorbereitungsjahres durch das Kolping-Bildungswerk unterstützt und sozial betreut werden. Aber auch wer sein Freiwillig Ökologisches Jahr in Finkens Garten verbringen will ist herzlich willkommen, denn der Garten ist annerkannte Einsatzstelle. Finkens Garten ist offizielles Projekt der UN-Weltdekade 2007/2008„Bildung für nachhaltige Entwicklung. Dies war man auch schon im Jahr 2005/2006.

Finkens Garten
Öffnungszeiten:
Samstag, Sonntag, Feiertag ganzjährig von 9:00-18:00 Uhr
Wochentags: Kindergärten und -tagesstätten, Schulen, nur nach Anmeldung

Servicetelefon 7:30-8:30 Uhr
Ansprechpartner: Bernd Kittlass
0221-2857-364
0221-2857-363 (FAX)
finkensgarten@netcologne.de
Friedrich Ebertstrasse 49
Köln-Rodenkirchen

Johannes Braun für report-k.de/ Kölns Internetzeitung