Kopenhagen | Die Dänische Bahn DSB hat die Zugverbindungen nach Deutschland gekappt. „Es ist derzeit nicht möglich, von und nach Deutschland mit dem Zug zu reisen“, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Grund seien die Passkontrollen an der Grenze.

Der Eurocity 387 aus Aarhus wurde am Nachmittag am Flensburger Bahnhof mit 90 Minuten Verspätung angekündigt. Grund seien „Polizeiliche Ermittlungen“, so die Deutsche Bahn in der automatischen Verspätungsanzeige im Internet. Offenbar will die dänische Bahngesellschaft die entstehenden Verzögerungen im Betriebsablauf umgehen.

In Rødby auf der Insel Lolland weigerten sich beispielsweise Dutzende Flüchtlinge, aus dem Zug auszusteigen, weil sie eigentlich nach Schweden weiterreisen wollten.

Merkel: Deutschland soll in Flüchtlingskrise vorangehen

Deutschland soll nach dem Willen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Flüchtlingskrise vorangehen. „Wenn wir mutig sind und vorangehen, wird es wahrscheinlicher, dass es eine europäische Lösung geben wird“, sagte die Kanzlerin am Mittwoch im Bundestag. Wenn die EU in der Flüchtlingskrise versage, würden die Fundamente der europäischen Gemeinschaft beschädigt, warnte die Kanzlerin: „Wenn Europa in der Flüchtlingsfrage versagt, ginge ein entscheidender Gründungsimpuls eines geeinten Europas verloren. Nämlich die enge Verbindung mit den universellen Menschenrechten, die Europa von Anfang an bestimmt hat und die auch weiter gelten muss.“ Deutschland werde „nicht einfach weitermachen können wie bisher“, mahnte Merkel. Höchste Priorität habe die Integration der Asylbewerber: So müsse den Menschen, die im Land bleiben dürften, deutlich gemacht werden, welche Regeln hierzulande herrschten.

Die Menschen, die aus wirtschaftlichen Motiven nach Deutschland kommen, würden nicht in Deutschland bleiben können, so Merkel weiter. Die Flüchtlingskrise könne nicht allein auf nationaler Ebene gelöst werden, betonte die Kanzlerin. Vielmehr sei ein Kraftakt der gesamten EU notwendig.

Autor: dts