Die deutsche Bahn AG will im Falle eines Fluglotsenstreiks zusätzliche Fernzüge auf die Schien bringen
9:30 Uhr > Bahn rüstet sich für Fluglotsenstreik
"Wir prüfen, ob wir zusätzliche Fernzüge einsetzen können", sagte ein Bahn-Sprecher der "Bild-Zeitung" (Montagausgabe). Im Streikfall werden Fluggäste von Air Berlin und Lufthansa, deren innerdeutsche Flüge streikbedingt ausfallen oder wegen Flugverspätung verpasst werden, ihren Flug-Coupon für die im Flugschein eingetragene Strecke als Bahn-Fahrkarte nutzen können. Kurzfristig werde man an Bahnhöfen in Flughafennähe extra Service-Mitarbeiter einsetzen, die Bahnreisenden bei Fragen und Problemen helfen.
Union übt scharfe Kritik an Fluglotsen
Die Union hat das Verhalten der Fluglotsen im Tarifkonflikt mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) scharf kritisiert. "Die nagen wahrlich nicht am Hungertuch. Mein Mitleid hält sich in Grenzen", sagte der verkehrspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Dirk Fischer, der "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Ein Fluglotse verdiene im Schnitt über 100.000 Euro im Jahr und arbeite dafür nur 25 Wochenstunden. "Aus Eigeninteresse schaden die Fluglotsen dem Wirtschaftsstandort Deutschland", kritisierte der CDU-Politiker. Die Große Tarifkommission der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) entscheidet an diesem Montag über einen Streik der Fluglotsen in dieser Woche.
Behinderungen im Luftverkehr
Nach den gescheiterten Tarifverhandlungen drohen erneute Behinderungen im Luftverkehr durch Streiks der Fluglotsen. Wie die Gewerkschaft der deutschen Flugsicherung auf ihrer Internetseite erklärt, wird am Montagnachmittag die Tarifkommission zusammenkommen, um darüber zu sprechen, wie es nach dem Abbruch der Verhandlungen weitergehen soll. Bereits am Montag könne es, durch Betriebsversammlungen des Bodenpersonals, zu Verzögerung im Luftverkehr kommen. Mit Einhaltung der 24-Stunden-Regelung, könne dann am Mittwoch ein Streik der Fluglotsen folgen, berichten deutsche Medien. "Es wird hier keinen 24-Stunden-Streik wie in Griechenland geben", sagte ein Gewerkschaftssprecher. Allerdings sei das genaue weitere Vorgehen noch nicht beschlossen. Am vergangenen Freitag waren Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Flugsicherung und der Gewerkschaft, ergebnislos abgebrochen wurden.
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[dts, Foto: Deutsche Flugsicherung GmbH]