Nicht nur Kinder, auch Eltern stärken
„Lichtpunkte“ will Kinder und Jugendliche stärken, die von Armut betroffen sind und damit geringere Chancen auf Bildung und gesellschaftliche Teilhabe besitzen. Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass gerade die Eltern ein entscheidender Faktor dafür sind, ob sich Kinder auch unter schwierigen Bedingungen gut entwickeln. Das bundesweite Programm zielt daher nicht nur auf Kinder allein, sondern auch auf die Stärkung von Eltern und familiären Strukturen. „Eltern müssen wissen, wo sie Hilfen aus einer Hand in ihrer Nähe finden können. Ideale Orte dafür sind Familienzentren. Sie bieten nicht nur Kindern Betreuung und Bildung, sondern unterstützen auch Eltern in Alltags-, Erziehungs- und Bildungsfragen“, sagte die nordrhein-westfälische Familienministerin Ute Schäfer. „Für gleiche Bildungschancen brauchen wir insbesondere in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf eine frühe Förderung von Kindern und Eltern, von Kinderbildung und Elternkompetenz. Auf diese sozial benachteiligten Stadtteile legen wir deshalb auch den Schwerpunkt.“

Klassisches Vorgehen ändern
Bis zum 18. November 2011 können sich zertifizierte Familienzentren um die Förderung bewerben und ihre Unterlagen an die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung in Berlin schicken. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern des Landes, der Stiftungen sowie aus Wissenschaft und sozialer Praxis wird dann die voraussichtlich zehn Projekte auswählen, die folgende Merkmale aufweisen sollen: bedarfsorientierte Unterstützung im unmittelbaren Umfeld sowie die Motivation der betroffenen Familien, ihre eigenen Kompetenzen zu erkennen und weiterzuentwickeln sowie auch an andere Betroffene weiterzugeben. „Dabei müssen wir klassisches Vorgehen – es wird ein Angebot gemacht und dann wartet man auf die Eltern – ändern und neue, vielfältige Wege gehen. Hier setzen die Lichtpunkte an. Eltern bekommen bedarfsorientierte Hilfe an Orten wie Kita, Schule oder auch zu Hause.“, so die Leiterin der Programmabteilung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung Anja Durdel.

Für ein selbstbestimmtes Leben
Das Förderprogramm ist ein gemeinsames Angebot der drei Partner und umfasst ein Volumen von rund 80.000 Euro, wovon das Familienministerium und die RWE Stiftung jeweils 40.000 Euro tragen. „Die RWE-Stiftung unterstützt das Lichtpunkte-Programm in Nordrhein-Westfalen mit voller Energie. Nach dem erfolgreichen Verlauf in Berlin und Rheinland-Pfalz sind wir damit in unserer Heimatregion angekommen“, sagte Dr. Stephan Muschick, Geschäftsführer der RWE Stiftung. „Wir wollen jungen Menschen die Chance geben, ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Leben zu führen. Wir sind überzeugt, dass das Lichtpunkte-Programm hierzu beiträgt.“, versicherte Muschick.

[il]