Paris/Gao | Französische Kampfflieger und Kampfhubschrauber haben am Sonntag wieder Luftangriffe in Mali geflogen. Laut Medienberichten wurde die Stadt Gao im Norden des Landes beschossen. Die Stadt fungiert seit 2012 als Hauptstadt des nicht anerkannten Staates Azawad.

Die Rebellengruppe Ansar Dine versucht seitdem, in Gao die Scharia durchzusetzen. Insbesondere sollen Stellungen der Islamisten angegriffen worden sein, hieß es. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Auf Bitten der Führung in Mali hatten französische Truppen an Freitag bereits in den Konflikt eingegriffen und sich am Kampf gegen islamistische Rebellen beteiligt.

UN-Beauftragter Prodi verteidigt Frankreichs Offensive in Mali

Der UN-Sonderbeauftragte für die Sahelzone, Romano Prodi, hat die Offensive Frankreichs in Mali verteidigt. „Frankreich hat auf Basis einer breiten Übereinstimmung eingegriffen“, sagte Prodi im Interview der „Welt“. Der frühere EU-Kommissar und ehemalige italienische Regierungschef sagte zur Begründung, die internationale Gemeinschaft befürworte den Einsatz, denn „die Angst vor dem islamischen Terrorismus wird von allen geteilt“.

Zur Befürchtung, Deutschland könne mit seiner Weigerung, den Einsatz militärisch zu unterstützen, Europa spalten, sagte Prodi: „Aus den Erklärungen, die ich kenne, geht eine einheitliche Position der Union hervor. Ich habe keine Anhaltspunkte für eine davon abweichende Position Deutschlands.“

Autor: dts