Heute endete der Prozess gegen drei Mitarbeiter der deutschen Hilfsorganisation „Cap Anamur – Deutsche Not-Ärzte e.V." mit einem Freispruch. Ende 2006 wurden die Mitarbeiter der Organisation, die ihren Sitz in Köln hat, von der italienischen Staatsanwaltschaft wegen angeblicher „bandenmäßiger Schleuserei“ angeklagt. Grund für die Anklage war die Rettung von 37 schiffbrüchigen Afrikanern im Mittelmeer mit dem deutschen Hilfsschiff „Cap Anamur“. Als sie die Afrikaner nach Italien brachten, wurden die drei Mitarbeiter, Elias Bierdel, der damalige Vereinvorsitzende, der Kapitän Stefan Schmidt und der Erste Offizier Vladimir Daschkewitsch, verhaftet.

Die Organisation „Cap Anamur“ feierte heute das „folgerichtige Urteil eines fragwürdigen Strafprozesses“, so Bernd Göken, Geschäftsführer Cap Anamur. Die Vorsitzende der Organisation, Edith Fischnaller, teilte nach dem Urteilspruch mit, dass heute „ein wichtiger Tag für die Humanitäre Arbeit und ein Erfolg für die Menschlichkeit“ sei. „Rettung ohne Wenn und Aber in größter Not ist ein unumstößlicher Grundsatz von Cap Anamur. Wir werden da weitermachen, wo immer unsere Hilfe benötigt wird und Leben retten“, so Fischnaller weiter. Die humanitäre Organisation, dessen Leitgedanke „Hilfe zur Selbsthilfe“ heißt, leitet zahlreiche Projekte in elf Ländern um den Globus. Die Projekte beschäftigen sich mit der medizinischen Versorgung sowie mit dem Zugang zur Bildung. So betreut „Cap Anamur“ derzeit unter anderem die Sanierung eines Krankenhauses im Kongo und Hebammen-Schulungen für einheimische Frauen in Afghanistan.

[Vanessa Schneider für report-k.de/ Kölns Internetzeitung]