Köln | Zum 17. Mal führten Kölner Schülerinnen und Schüler von 10 unterschiedlichen Bilungseinrichtungen anlässlich des 27. Januar, dem Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus, ein Bühnenprogramm in der Königin-Luise-Schule auf. Damit wollen sie an die Gräueltaten des Dritten Reichs erinnern, aber auch Themen wie Mobbing und Ausgrenzung werden mit Hilfe von Theaterstücken, Lesungen, Filmen sowie Musik- und Tanzbeiträgen behandelt.

Diese Art der Aufarbeitung an Schulen ist in Deutschland einzigartig. Bürgermeisterin Effi Scho-Antwerpes richtete in Vertretung von Oberbürgermeister Jürgen Roters, Schirmherr des Jugend- und Schülergedenktags, Grußworte an die Teilnehmer. Organisiert wird die Veranstaltung vom Amt für Schulentwicklung in Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum.

Beteiligt waren auch Schülerinnen und Schüler des Tanz-Workshops des katholischen Sozialverbands IN VIA. In dem Tanz-Workshops „Vorbilder inspirieren“ geben junge Roma und Sinti Unterricht in Hip-Hop, Breakdance und anderen Tanzarten. Das Tanzen soll den Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher kultureller Hintergründe dabei helfen, ihre Motivation für andere schulische Prozesse zu entwickeln und und jungen Menschen ohne Abschluss „Ich möchte meinen Schülern etwas mitgeben fürs Leben. Nicht nur die Liebe zum Tanz, sondern auch die Überzeugung , dass es sich lohnt dranzubleiben, dass es sich lohnt in die Schule zu gehen und für ein anständiges Leben zu kämpfen.“, erzählte Tanz-Trainer Jugoslaw Selimovic. Selimovic, geboren in Serbien-Montenegro, ist Roma und sieht Deutschland als seine Heimat. Hier sehe er die Chance für eine wirkliche Integration, sagt er.

Der 27. Januar 1945 wurde 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog zum Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus erklärt, da an diesem Tag sowjetische Soldaten die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz befreiten.

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Autor: Chris Hinte
Foto: Jugoslaw Selimovic (Mitte) mit seinen Tanzschülern in der Königin-Luise-Schule