41,2 Prozent votierten mit "Ja". Die Wahlbeteiligung lag landesweit bei 48,3 Prozent. Selbst im Stadtgebiet Stuttgart sprach sich die Mehrheit der Wähler gegen den Ausstieg aus. In der Stadt stimmten 47,1 Prozent mit "Ja", 52,9 Prozent mit "Nein". Die Wahlbeteiligung lag bei 67,8 Prozent und damit deutlich höher als im Rest des Landes. Der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg und erklärte "Stuttgart 21"-Gegner Winfried Kretschmann gestand die Niederlage ein und sprach von einem guten Tag für die Demokratie, auch wenn er selbst du die Alternativen zum neuen Bahnhof für besser gehalten habe. Das Volk habe "mit sehr hoher Wahlbeteiligung" an der Abstimmung teilgenommen, sagte er am Sonntagabend im SWR-Fernsehen. Dies sei ein guter Schritt in die Bürgergesellschaft. Die ganze Republik werde davon profitieren, weil künftig "solche Projekte nicht mehr von oben nach unten" entschieden werden würden. Jetzt werde die Regierung das Bahnprojekt mit "kritischer Unterstützung" vorangetrieben. Trotz der Niederlage wollen die Parkschützer weiter gegen Stuttgart 21 kämpfen. "Wir stellen unsere Aktivitäten erst ein, wenn Stuttgart 21 beendet ist", sagte Sprecher Matthias von Herrmann bei einer Kundgebung vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof. Die letzte Volksabstimmung in Baden-Württemberg hatte es 1971 gegeben, als die Bürger über eine Auflösung des Landtages abstimmen durften. Damals hatten sich zwar 54 Prozent für die Auflösung ausgesprochen, die Wahlbeteiligung war mit 16 Prozent allerdings zu niedrig.

Verkehrsminister Ramsauer begrüßt Ergebnis der Volksabstimmung
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat das Ergebnis der Volksabstimmung zu "Stuttgart 21" begrüßt. "Das Ergebnis ist ein wichtiges Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland", sagte Ramsauer gegenüber der "Bild"-Zeitung. "Große Infrastruktur-Projekte müssen auch weiter möglich sein, deshalb freue ich mich über das grüne Licht für das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21." Deutschland dürfe nicht nur das Land der Ideen, sondern müsse auch das Land der Umsetzung bleiben. "Den Ausgang der Volksabstimmung sollten alle Beteiligten akzeptieren – das gehört zur Demokratie dazu", so der Bundesverkehrsminister.

[dts; Foto: coco194/fotolia]