Berlin | Truppenbewegungen, Militär-Umstrukturierungen und die Stationierung neuer Raketen vor allem im Westen Russlands lassen offenbar darauf schließen, dass Putin sich auf einen grundsätzlichen Konflikt mit dem Westen einstellt. Das geht aus einer Analyse deutscher Nachrichtendienste hervor, die derzeit in der Bundesregierung kursiert und über die „Business Insider“ berichtet.
Konkret sei es nach gegenwärtigen Beobachtungen der Lage in Russland „nicht mehr auszuschließen“, dass Putin „ab 2026“ zumindest Teilgebiete der Nato angreift, etwa im Baltikum oder Finnland. Derart konkret sollen sich die deutschen Dienste bislang nicht geäußert haben.
Erst vor wenigen Tagen hatten auch litauische Geheimdienste in ihrem Jahresbericht erklärt, dass sich Russland nach ihrer Einschätzung auf eine Konfrontation mit der Nato vorbereiten würde. Der Kreml habe eine umfassende Militärreform eingeleitet und baue seine Fähigkeiten schrittweise in Richtung Westen aus.
Auch im Nato-Hauptquartier teilt man laut „Business Insider“ die Sorge vor einer wachsenden militärischen Stärke Russlands und einer weiteren Konfrontation. Dies müsse aber nicht unbedingt in einen Krieg führen. Mittelfristig sehen US-Geheimdienste keine Gefahr eines Angriffs, heißt es. Demnach dauere es nämlich noch fünf bis acht Jahre, bis Putins Streitkräfte überhaupt erst wieder die militärische Stärke erreichen würden, die sie vor dem Ukraine-Krieg hatten.