Athen reicht Antrag auf Hilfen von IWF und EU ein
Die griechische Regierung hat einen Antrag auf Staatshilfen von der Europäischen Union (EU) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) eingereicht. Das bestätigte Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou heute in einer Fernsehansprache. Zuvor hatten griechische Medien bereits übereinstimmend berichtet, dass Athen noch heute Vormittag Finanzhilfen beantragen würde. Die EU-Länder hatte sich zuvor auf Hilfen in Höhe von bis zu 30 Milliarden Euro verständigt. Hinzu kämen bis zu 15 Milliarden vom IWF. Das finanziell schwer angeschlagene Griechenland sieht sich derzeit einem Staatsdefizit von 13,6 Prozent gegenüber.

Griechenland: Deutsche Finanzhilfen möglicherweise höher als gedacht
Deutschland muss möglicherweise weit mehr Finanzhilfen an Griechenland zahlen als bisher angenommen. In der "Bild-Zeitung" erklärte der FDP-Bundestagsabgeordnete und Finanzexperte Frank Schäffler, die Kredithöhe könnte mehr als doppelt so hoch ausfallen wie erwartet. "Es ist wahrscheinlich, dass Deutschland bis Ende 2012 über 30 Milliarden Euro Kredite bereitstellen muss", sagte Schäffler der Zeitung. "Danach könnte es noch mehr werden. Griechenland ist ein Fass ohne Boden." Schäffler beruft sich auf einen Refinanzierungsbedarf Griechenlands von knapp 130 Milliarden bis 2012. In Kreisen der Bundesregierung hatte es zuletzt geheißen, Deutschland müsse möglicherweise Kredite in Höhe von bis zu 16,8 Milliarden Euro bereitstellen.

[dts]