Die Trauerhalle. Foto: Bopp

Köln | Die Jecken sind bestürzt.

Kaum eine Veranstaltung im kölschen Fasteleer, die er nicht begleitete. Mit seinen Schnappschüssen unentgeltlich fest hielt und den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Ohne Ansprüche zu stellen, oder nach etwas zu fragen. „Ganz zufällig?“, lächelte er, stets wenn er wieder mal die Jecken für ein Foto zusammen stellte. Und sie posierten gerne für ihn.

Er schämte sich fast gar, wenn man ihm ein Kölsch oder eine Frikadelle ausgeben wollte. Ein echter kölscher Gentleman, von dem man nie ein einziges negatives Wort über andere hörte.

Kölner Fotograf Rainer Gries kurz vor Karfreitag verstorben

Nun ist Rainer Gries verstorben. Der Mann, den man nie ohne Kamera irgendwo sah, wurde 79 Jahre alt. Im Juli hätte er runden Geburtstag gefeiert.

Der beliebte „Fotograf aus Leidenschaft“, der seit Jahrzehnten den Kölner Karneval mit Leib und Seele lebte, alles und jeden kannte, und auf gefühlt keiner Veranstaltung im kölschen Fasteleer fehlte, starb unmittelbar vor Karfreitag in einem Kölner Pflegeheim.

Rainer Gries. Foto: privat

Freunde sorgten sich schon länger, weil Rainer in der Session plötzlich fehlte.

Nun kam die bittere Nachricht ausgerechnet zu Ostern.

„Rainer hat es nicht geschafft. Er ist um ca. 02:45 Uhr tot in seinem Bett aufgefunden worden. Um ca. 01:00 Uhr war laut Schwester noch alles in Ordnung. Es tut mir sehr leid, dass ich in den letzten Stunden seines Lebens nicht bei ihm sein konnte. Aber schön,, dass er noch einmal draußen in der Sonne an der frischen Luft war und ich nachmittags Ihn gestreichelt und mit ihm gelacht habe“, sagt seine liebe tapfere Dagi gegenüber report-K.

Das Kondolenzbuch im Lazarus Pflegeheim. Foto: Gries

Viele Karnevalisten geschockt

Am Karfreitag trauerten viele Aushängeschilder des Karnevals wie Christoph Kuckelkorn, Marita Köllner, Gabi Elabor, Dino Massi, Jupp Menth oder King Size Dick um den beliebten Fotografen, einige kondolierten prompt in den sozialen Netzwerken.

„Lieber Rainer, ich bin fassungslos und traurig. Es war mir immer eine große Freude Dich zu treffen, mit Dir zu plaudern oder Dich bei den vielen Veranstaltungen im Fastelovend irgendwo im Getümmel zu entdecken. Deine Leidenschaft war das Fotografieren und Du hast unzählige wunderbare Momente für die Ewigkeit festgehalten“, so Jörg Runge („Tuppes vom Land“) stellvertretend für viele geschockte Jecke, „Nun bist Du selbst ein Teil der Ewigkeit. Ich werde immer gerne und mit Freude an Dich denken. Der Familie und allen Freunden wünsche ich alle Kraft der Welt, um den Verlust zu verarbeiten. Mein herzliches Beileid. Maach et joot leeven Rainer, dinge Tuppes.“

Am Mittwoch Morgen fand die Trauerfeier statt, 50 Trauernde waren anwesend. Möge er in Frieden ruhen.