Warnstreik von Verdi bei den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) am 14. Februar 2023. | Foto: Grümer

Köln | red, dts | Bahnen und Busse stehen zum Wochenstart, 27. März, still. Auch Flugzeuge bleiben am Boden. Viele Straßen dürften den ganzen Tag über voll sein. Der Verkehr kommt heute weitestgehend zum Erliegen. Seit Mitternacht läuft der bundesweite Warnstreik der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi)  und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).

So wird in Köln heute erneut gestreikt: Über die vergangenen Wochen hinweg streikten Tarifbeschäftigte des öffentlichen Dienstes bereits mehrfach. Dabei folgten sie dem Warnstreik-Aufruf der Verdi. Dieses Mal ist etwas anders: Verdi und die EVG riefen gemeinsam zum ganztägigen Warnstreik auf.

Köln Flughafen

Laut Verdi werden alle deutschen Flughäfen- mit der Ausnahme Berlin – von dem Warnstreik betroffen sein. Am Flughafen Köln Bonn fallen nach Angaben des Flughafens 132 Passagierflüge am 27. März aus. Doch kann es zu weiteren Ausfällen kommen.  Geplant waren an diesem Tag eigentlich 175 Passagierflüge.

Die Warnstreiks am Flughafen Köln Bonn sollen bis Montagabend 24 Uhr andauern.  In Teilbereichen sollen sie erst am frühen Dienstagmorgen enden. Am Flughafen streiken die Mitarbeitenden im Öffentlichen Dienst, die der Luftsicherheit an den Personal- und Warenkontrollen und Beschäftigte an den Passagierkontrollen.

Köln Hauptbahnhof

Der Warnstreik trifft dieses Mal auch die Deutsche Bahn. Es fahren keine Züge von und ab Köln.

KVB

Auch die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) wurde zum Warnstreik aufgerufen. Es fahren keine Züge von und ab Köln. Busse führen nur vereinzelt. Diese werden von einem Subunternehmen betrieben.

Der On-Demand-Service „Isi“ der KVB wird ebenfalls nicht angeboten. Zudem bleiben Kundencenter und Vertriebsstellen der KVB ebenfalls geschlossen. Auf ihrer Website informiert die KVB dazu weiter: „Es ist zu beachten, dass es auf diesen Fahrten zu erheblichen Kapazitätsengpässen und in der Folge auch zu entsprechenden Verspätungen kommen kann.“

Landesbetrieb Straßenbau und Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein

Zudem streiken die Mitarbeitenden des Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen. Auf den Straßen müssen sich Autofahrerinnen und -fahrer daher auf Staus und Umleitungen einstellen. 

Zudem sind mit Beeinträchtigungen für die Schifffahrt zu rechnen. Die Mitarbeiter:innen des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Rhein wurden ebenfalls zum Streik aufgerufen.

Das fordern Verdi und EVG

Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde für die Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Verhandlungen werden in der dritten und letzten Tarifverhandlungsrunde vom 27. bis 29. März fortgesetzt.

Die EVG fordert eine Lohnerhöhung von 650 Euro für alle als soziale Komponente, alternativ 12 Prozent mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. In den untersten Lohngruppen soll der Stundenlohn auf den gesetzlichen Mindestlohn von zwölf Euro – ohne jede Verrechnung oder Zuschüsse – angehoben werden. Außerdem sollen die Ungerechtigkeiten in der Bezahlung beseitigt werden.

Für die gleiche Tätigkeit werden regional unterschiedliche Löhne gezahlt. Die zweite Verhandlungsrunde wird nach Ostern mit 50 Unternehmen im Eisenbahn- und Verkehrsbereich fortgesetzt.

Tarifgespräche im öffentlichen Dienst werden fortgesetzt

Parallel zum Großstreik im Verkehrssektor werden am Montag die Tarifgespräche im öffentlichen Dienst fortgesetzt. Die Unterhändler kommen am Vormittag in Potsdam zur dritten und vorerst letzten Tarifrunde zusammen. Diese soll bis Mittwoch dauern, ob es eine Fortsetzung gibt ist noch unklar.

In den Tarifverhandlungen fordern die Gewerkschaften Verdi und Beamtenbund für die Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Geld, monatlich aber mindestens 500 Euro – bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Forderungen sind noch weit vom bisherigen Angebot der Arbeitgeber entfernt, die einen Mindestbetrag ablehnen und zusätzlich zu einer steuerfreien Einmalzahlung von 2.500 Euro fünf Prozent mehr Lohn über 27 Monate bieten.

rs