Berlin | In Berlin hat am Dienstagnachmittag die zweite Sondierungsrunde zwischen der Union und den Grünen begonnen. Während Beobachter zuletzt überwiegend davon ausgingen, dass ohnehin alles auf eine Große Koalition hinausläuft, setzen Anhänger einer schwarz-grünen Koalition nun auf den Überraschungseffekt: Immerhin scheinen die Positionen zwischen CDU/CSU und SPD beim wichtigen Thema Mindestlohn verhärtet. Bei den Grünen hingegen gelten gesellschaftspolitische Themen wie die „Homo-Ehe“ als wichtiger. Hier könnte sich die Union durchaus kompromissbereit zeigen, da sie vom Verfassungsgericht ohnehin zu einer Gleichstellung gezwungen wird.

Die potentiellen Großkoalitionäre saßen am Montag acht Stunden zusammen und auch die Grünen baten die Union im Vorfeld, sich für den Dienstagabend keine anderen Termine vorzunehmen. Man habe sich auf eine Open-End-Sitzung geeinigt, sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter. Unmittelbar nach dem zweiten Sondierungsgespräch soll eine Entscheidung für eine offizielle Empfehlung der Grünen-Spitze über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen fallen – das kann auch erst am frühen Morgen der Fall sein.

Autor: dts