„Welcher Weg der richtige ist, hängt sowohl von der Situation als auch von der persönlichen Stärke ab. Es kann die direkte Ansprache sein, alternativ ein Gespräch mit einer Vertrauensperson, die Kontaktaufnahme mit einer Beratungsstelle oder aber mit der Polizei. Wichtig ist vor allem, nicht einfach wegzuschauen, sondern aktiv zu werden“, erklärte die Ministerin. „Gewalt gegen ältere Menschen hat viele Formen. Jede Beschneidung des Selbstbestimmungsrechts, jede Missachtung der Individualität kann als Gewalt empfunden werden“, so Steffens weiter. Insbesondere in der Pflege habe die Ausübung von Gewalt oft ihre Ursachen in der Überforderung der Pflegenden. So benötigten beispielsweise pflegende Angehörige dringend mehr staatliche Unterstützung. „Es ist ein Schlag ins Gesicht für alle Betroffenen, dass die Bundesregierung die längst überfällige Pflegereform immer weiter hinauszögert“, sagte die Ministerin. Beim Thema Gewalt in der Pflege warnte Steffens jedoch vor leichtfertigen Pauschalverurteilungen. „Die überwiegende Mehrheit der pflegenden Angehörigen sowie der Pflegekräfte in ambulanten und stationären Diensten leistet eine hervorragende, vorbildliche Arbeit.“

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