Volkswagenstiftung untersützt Entstehung eines neuen Studiengangs
Mit 200.000 Euro unterstützt die Volkswagenstiftung die Entstehung des mehrsprachigen Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengang "Regionalstudien Lateinamerika / Estudios regionales sobre América Latina". Federführend sind die Professorinnen Dr. Barbara Potthast und  Dr. Katharina Niemeyer vom Lehr- und Forschungszentrum Lateinamerika. Der an der Philosophischen Fakultät der Universität beheimatete Studiengang ist multidisziplinär angelegt: Beteiligt sind neben Fächern wie Geschichte und Romanistik auch Volkswirtschaftslehre und Sozialwissenschaften. Besonderes Gewicht legen die Initiatoren des neuen Studiengangs auf die Sprachpraxis. So werden die Studierenden Lehrveranstaltungen in Spanisch und Portugiesisch, Englisch und Deutsch besuchen. Neben dem wissenschaftlichen Instrumentarium sollen zudem interkulturelle Kompetenzen gefördert werden; sie sind zwingend erforderlich, um die Mittlerrolle von Sprache und Wissenschaft zwischen den Kulturräumen Europa und Lateinamerika zu erfüllen. Mit ihrer vor einem Jahr eingerichteten Förderinitiative "Deutsch plus – Wissenschaft ist mehrsprachig" unterstützt die Volkswagenstiftung unter anderem mehrsprachige Studienangebote. Ziel ist es, dass die Studierenden mindestens zwei Sprachen auf wissenschaftlichem Diskursniveau beherrschen sollen. Die Curricula richten sich gleichermaßen an ausländische und deutsche Studierende.

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Die Suche nach ultrakalten Molekülen im Weltall
Kölner Forscher haben zum ersten Mal eine ultrakalte Ionenfalle benutzt, um die Fingerabdrücke eines Moleküls im Terahertz-Bereich des elektromagnetischen Spektrums zu untersuchen. Die für das astrophysikalisch wichtige Molekül H2D+ demonstrierten Resultate ermöglichen nun die Suche nach dessen Fingerabdrücken im Weltall mit den neuesten boden- und luftgestützten Teleskopen, wie z.B. APEX und SOFIA.

Alle Moleküle haben charakteristische Fingerabdrücke im elektromagnetischen Spektrum, mit denen sie eindeutig identifiziert werden können, sogar wenn sie Lichtjahre weit von uns entfernt sind. In den letzten Jahren suchen Forscher im Labor verstärkt  nach diesen eindeutigen Kennzeichen der Moleküle im schwer zugänglichen Terahertz-Bereich (1 THz sind Millionen Millionen Schwingungen pro Sekunde), wo viele Fingerabdrücke von kleinen und biegsamen Molekülen zu finden sind.

Durch eine Kombination von neuesten Technologien haben nun Kölner Forscher zum ersten Mal diese THz-Fingerabdrücke von nur einer Handvoll in einer Ionenfalle gespeicherten Ionen detektiert. In dem Experiment wurden einige Hundert H2D+ Ionen in einer Ionenfalle festgehalten und mit einer THz-Quelle bestrahlt. Die hohe spektrale Reinheit der Quelle und die Kühlung der Ionen bis nahe an den absoluten Temperaturnullpunkt erlaubte es das Messergebnis auf 8 Stellen genau zu bestimmen (das ist so genau als wollte man die Länge eines Fußballfeldes auf ein Vierzigstel Haarbreit genau messen). Die durch die Labormessungen möglich gewordene astronomische Beobachtung wird weitreichende Konsequenzen haben, wie z.B. die Erforschung der kältesten Regionen im Weltall und die Bestimmung der Molekülzustände des Wasserstoffs, des häufigsten Moleküls im Weltall. Letztendlich hofft man mit Hilfe dieser Resultate Hinweise darauf zu finden, wie das Wasser auf die Erde kam, und wo die ersten Lebensbausteine entstanden sind.

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Neuer Masterstudiengang Automotive Engineering an der FH-Köln
Ab Wintersemester 2008/2009 wird der interdisziplinäre Masterstudiengang »Automotive Engineering« mit den zwei Vertiefungsrichtungen Forschung und Entwicklung (Research & Development) sowie Produktion (Production) der Fakultät für Fahrzeugsysteme und Produktion der Fachhochschule Köln auch als berufsbegleitendes Studium angeboten. Als Vollzeitstudium umfasst der Masterstudiengang zwei Semester Präsenzstudium und ein drittes Semester für die Abschlussarbeit. Die Präsenz-Lehrveranstaltungen werden auf zwei Tage pro Woche konzentriert: Dienstag und Freitag. Nach einem Jahr wechseln die Lehrinhalte Tage, so dass innerhalb von vier Semestern sowohl dienstags als auch freitags alle Lehrveranstaltungen besucht werden können. Mit diesem Zeitmodell sollen auch Berufstätige angesprochen werden, die von ihrem Betrieb in der Vorlesungszeit für einen Tag pro Woche für eine Weiterqualifikation frei gestellt werden können. Für sie verlängert sich die Studienzeit allerdings um mindestens zwei auf insgesamt fünf Semester. Das Studium kann im Winter- und im Sommersemester begonnen werden. Bewerbungsschluss für das Wintersemester 2008/2009 ist der 15. Juli 2008.

Der dreisemestrige Masterstudiengang »Automotive Engineering« richtet sich sowohl an Absolventinnen und Absolventen mit Bachelor- oder Diplom-Abschluss in Fahrzeugtechnik, Produktionstechnik, Maschinenbau oder in einem fachlich vergleichbaren Studiengang, als auch an Berufstätige mit entsprechenden Abschlüssen, die sich nach einer Berufspraxisphase weiterqualifizieren möchten. Er vermittelt tiefer gehende wissenschaftlich fundierte  Konzepte, Methoden und Techniken der Fahrzeugentwicklung, der Fahrzeugproduktion und der Prozesse in der Automobilindustrie.

Großen Wert legt die Fakultät für Fahrzeugsysteme und Produktion darauf, dass die Studierenden Schnittstellenkompetenzen erwerben. Zum einen werden diese immer wichtiger, zum anderen ermöglichen sie es den Absolventinnen und Absolventen, die gesamte Wertschöpfungskette in der Fahrzeugindustrie von der Konzeption über die Entwicklung und Produktion bis hin zum Vertrieb zu analysieren und zu begleiten. Zahlreiche Projektarbeiten bereiten die Studierenden darauf vor, sowohl in Teams ergebnisorientiert zu arbeiten als auch Arbeitsgruppen zielorientiert zu leiten und dabei anspruchsvolle Problemstellungen eigenständig und kompetent zu lösen. Das gilt für Aufgaben im Bereich Entwicklung neuer Fahrzeugsysteme und komponenten bzw. in der Fertigungstechnologie ebenso wie für den Bereich Supply Chain Management (Optimierung logistischer Prozesse). Damit sich die Studierenden schon frühzeitig auf das internationale Arbeitsumfeld der global agierenden Automobilindustrie einstellen können, ist entsprechend der englischen Studiengangsbezeichnung auch der Anteil englischsprachiger Elemente hoch. Der erfolgreiche Abschluss des Masterstudiengangs bietet die Basis für eine wissenschaftliche Weiterqualifikation im Rahmen eines Promotionsverfahrens. Ebenso eröffnet er den Zugang zum Höheren Dienst bei öffentlichen Arbeitgebern.

[ys; Quelle: Uni Köln, FH Köln]