Magdeburg, Berlin | Allein in Sachsen-Anhalt stehen rund 40.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen unter Wasser, so die Schätzungen des Landesbauernverbandes. Die Deutsche Bahn meldet weiter Einschränkungen im Zugverkehr in den Hochwassergebieten und dadurch auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr insgesamt. 

Sachsen-Anhalt: 40.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche überflutet

In Sachsen-Anhalt sind nach Angaben des Landesbauernverbandes bisher rund 40.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche durch das Hochwasser überflutet worden. „Nach ersten Schätzungen handelt es sich um 10.000 Hektar Ackerland und 30.000 Hektar Grünfläche“, sagte Hauptgeschäftsführer Fritz Schumann der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Samstagausgabe). Den dadurch entstandenen Schaden beziffert Schumann auf 32 Millionen Euro.
Weitere 40.000 Hektar entlang der Elbe seien gefährdet. Laut Schumann sind viele Flächen entlang der Flüsse überspült worden. Doch auch da, wo die Deiche das Wasser abhielten, gebe es Probleme.
„Durch den Anstieg des Grundwassers sind ebenfalls Flächen abgesoffen“, so Schumann. Auch den vom Hochwasser betroffenen Landwirten müsse durch Bund und Land unbürokratisch und schnell geholfen werden, die Substanz der Betriebe zu erhalten, forderte der Verbandsgeschäftsführer.

Bahn meldet weitere Einschränkungen im Zugverkehr wegen Hochwasser

Die Deutsche Bahn hat für mehrere Bundesländer weitere Einschränkungen im Zugverkehr gemeldet. Wegen der angespannten Hochwasserlage sind in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mehrere Streckenabschnitte gesperrt. Auf einigen Strecken müsse mit verminderter Geschwindigkeit gefahren werden.
Aus diesen Gründen kommt es zu Verspätungen, Umleitungen und Ausfällen im Regional-, Fern- und Güterverkehr. „Zum Teil kann auf den betroffenen Streckenabschnitten aufgrund der Unpassierbarkeit der Straßen kein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet werden“, heißt es in einer Erklärung am Freitag. Für Reisende, die aufgrund hochwasserbedingter Zugausfälle beziehungsweise Verspätungen ihre Reise nicht antreten können beziehungsweise abbrechen müssen, gelten bis 23. Juni Kulanzregelungen: Fahrkarten für Verbindungen in das oder aus dem Hochwassergebiet werden auf Wunsch entgeltfrei erstattet, wenn Reisende von der Fahrt zurücktreten möchten.
Dies gelte für Fahrkarten einschließlich Reservierungen. Bescheinigungen irgendeiner Art seien nicht erforderlich. Tickets mit Zugbindung können bei Zugausfällen durch das Personal der DB für die nächstmögliche Reiseverbindung gültig geschrieben werden.
So bekommen Reisende die Möglichkeiten, den nächsten, gegebenenfalls auch höherwertigen Zug auch über Umwege zu nutzen. Prognosen zum Störungsende seien aufgrund der aktuellen Hochwasserentwicklung nicht überall möglich. Die DB führe aber regelmäßige Bestandsaufnahmen im Streckennetz durch, um entweder die „Befahrbarkeit der Strecken abzusichern“ oder Höhe und Umfang des entstandenen Schadens zu ermitteln, heißt es weiter.

Autor: dts