Der unterirdische Tunnel führt entlang der Straße Buttermarkt. Gut zu erkennen: Große Basaltsteine, die während der Arbeiten im Erdreich gefunden wurden

Auf einer Länge von rund fünf Kilometern lassen die Stadtentwässerungsbetriebe Köln (StEB) neue Rohrkanäle bauen. Bei einer Routineuntersuchung war festgestellt worden, dass die Kanäle so erhebliche Schäden aufwiesen, dass sich eine Sanierung nicht mehr lohnte. Die Kanäle wurden in den Jahren von 1890 bis 1930 gebaut. Weil die Altstadt für schwere Geräte zu eng ist, entschied sich die StEB für ein unterirdisches Verfahren, das so genannte Kölner Stollen-Verfahren, das vermutlich in der Domstadt entwickelt wurde. Dabei wird wie im Bergbau ein Stollen unterirdisch vorangetrieben. Um den entstehenden Tunnel zu sichern, wird mit Spritzbeton gearbeitet. Früher verwendete man dafür Holzbalken. Die Arbeiten begannen gleichzeitig von Einstiegen am Buttermarkt und Fischmarkt. Heute am frühen Mittag trafen beide Tunnel nun aufeinander.

Die Bauarbeiten begannen im Juli 2010 und sollten eigentlich im November 2011 abgeschlossen werden. Weil die Arbeiter während des Stollenbaus jedoch immer wieder etwa auf große Basaltsteine oder unterirdische Keller trafen, konnte die geplante Leistung von einem Meter pro Tag nicht erreicht werden. Zudem sorgten Hochwasser und Frost für weitere Verzögerungen. Weil ab einem Rheinpegel von sechs Metern Wasser in den Stollen eindringt, müssen die Arbeiten ab diesem Wasserstand eingestellt werden. Wertvolle archäologische Objekte fanden die Arbeiter jedoch nicht. Insgesamt kostete die Neuverlegung rund zwei Millionen Euro. Jährlich investiert die StEB etwa 35 Millionen Euro in die Sanierung oder Neuverlegung der Kanäle.

[cs]