Die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt ist mit 276.997 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,6 Prozent (1.740) gesunken, erklärte Jäger. Dabei starben jedoch 294 Menschen. Das sind 17,6 Prozent (44) mehr als im gleichen Zeitraum 2010. Weitere 6.497 Verkehrsteilnehmer wurden bei Unfällen schwer verletzt. Auch hier stieg die Zahl im Vergleich zum ersten Halbjahr mit 14,5 Prozent (823) deutlich an. Bei den Unfällen wurden zudem weitere 29.821 leicht verletzt – das entspricht einem Anstieg von 9,5 Prozent (2.757).

Bereits jetzt mehr tote Motorradfahrer als im gesamten Vorjahr
Einen besonders großen Anstieg musste der Innenminister bei den Motorradfahrern feststellen. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2.000 Motorradfahrer verletzt. Weitere 51 Biker verloren bei einem Unfall ihr Leben – 17 mehr als im ersten Halbjahr 2011. "Kurvenreiche Straßen, trockenes Wetter und eine schnelle Maschine verführen Biker zu riskanten Fahrmanövern“, stellte Jäger fest. Allein im Juli verloren weitere 18 Motorradfahrer ihr Leben im Straßenverkehr. „Damit haben wir bereits heute mehr tote Motorradfahrer als im gesamten Vorjahr“, sagte der Minister. Er riet heute allen Bikern, an einem Fahr- und Sicherheitstraining teilzunehmen. „Insbesondere bei Neu- und Wiedereinsteigern zwischen 40 und 55 stellt die Polizei fest, dass sie häufig ihre Fähigkeiten im Umgang mit einem leistungsstarken Krad überschätzen", so Jäger.

Die Polizei NRW, so kündigte Jäger an, will künftig konsequent vorbeugen. „Wir klären mit Videos und Flyern auf und setzen gleichermaßen auf Verkehrskontrollen“, betonte Jäger.  Mit insgesamt 25 Video-Krädern würden gefährliches Rasen und unverantwortliches Überholen besonders in Kurven aufgezeichnet. Anschließend stellen die Polizisten die Motorradrowdys und zeigen ihnen ihr Fehlverhalten auf dem Videomonitor. „Die direkte Konfrontation mit dem Beweismaterial und den möglichen Folgen bewirkt oftmals eine Verhaltensänderung“, stellte der Innenminister fest.

Mehr Verkehrstote in Köln
Am kommenden Montag, 1. August 2011, wird die Polizei Köln die Unfallstatistik für Köln und Leverkusen vorstellen. Im Vorfeld dazuer erklärte der Leitende Polizeidirektor Helmut Simon heute: "Die Zahl der im Straßenverkehr verunglückten und getöteten Menschen ist deutlich gestiegen. Während sich in Köln insbesondere bei den Radfahrerinnen und Radfahrern die Verkehrsunfallsituation besorgniserregend entwickelt hat, werden in Leverkusen neben Radfahrerinnen und Radfahrern immer mehr Seniorinnen und Senioren bei Unfällen verletzt."

[cs, ots]