Das Festspielhaus in Bayreuth im Jahr 2006. | Foto: Rico Neitzel/Creative Commons CC BY-SA 2.5

Köln | Valentin Schwarz, gebürtiger Österreicher, inszeniert den „Ring des Nibelungen“ bei den diesjährigen Bayreuther Festspielen. Kölner Opernliebhabern dürfte Schwarz bekannt sein, denn die Kölner Opern-Intendantin, die das Haus mittlerweile verließ holte Schwarz nach Köln. Christoph Mohr sprach im Jahr 2018 für report-K mit Schwarz als dieser für seine Inszenierung von „Mare Nostrum“ an der Kölner Oper den Ring Award bekam.

Auf dem grünen Hügel in Bayreuth wird Wagner gefeiert. Es gibt und gab Kritik an Wagner selbst und seinem Antisemitismus und zuletzt Sexismus-Vorwürfe. Zur Premiere kamen sie wieder alle auf den roten Teppich des grünen Hügels von Ex-Kanzlerin Merkel, bis Ministerpräsident Söder oder Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Die Inszenierungen von Bayreuth stehen im Licht nicht nur der Kunstszene, sondern der Öffentlichkeit. Dort inszeniert nun zum ersten Mal der 1989 geborene Österreicher Valentin Schwarz den „Ring des Nibelungen“. Es ist der vierteilige Opernzyklus Wagners an dem er mit Unterbrechungen von 1848 bis 1874 arbeitete. 16 Stunden Aufführungszeit – ein Vorabend und drei Tage, eine Orchesterbesetzung mit mehr als 100 Musikern und 34 Solisten und je einem Frauen- und Männerchor zeigen die Dimension des Werkes. All das inszeniert jetzt Valentin Schwarz.

Der war noch im April an der Kölner Oper aktiv und inszenierte „Der Meister und Margerita“ von York Höller. Seine Kölner Inszenierung wurde ind er Szene gefeiert, vor allem wegen des Einfallreichtums des Regisseurs. Er zauberte gemeinsam mit Bühnenbildner Andrea Cozzi eine Kunst- und Comic-Welt auf die Bühne. Die Kritik sagte: „Es war großartig“.

Katharina Wagner stellte Schwarz vor drei Jahren als Regisseur des „Ring des Nibelungen“ bei den Bayreuther Festspielen 2020 vor. Aber es kam die Corona-Pandemie und damit die zweijährige Verschiebung. Wagner wollte zunächst jeden der vier Teile einer/m anderen Regisseur:in überantworten – ein Plan den auch Richard Wagner hatte – aber es wurde Schwarz.

Es war die Kölner Inszenierung von „Mare Nostrum“ von Mauricio Kagel, der ihn bekannt machte. Birgit Meyer war es, die ihn nach Köln holte wie Schwarz im Interview mit report-K beschreibt. Die beiden kannten sich aus ihrer Studienzeit in Wien und Meyer hatte Mut und trug Schwarz die Eröffnungspremiere der neuen Spielzeit an. Mit der Kölner Inszenierung gewann Schwarz gemeinsam mit Cozzi den „Ring-Award“ in Graz 2017. Dadurch wurde Katharina Wagner auf Schwarz aufmerksam.

Christoph Mohr interviewte Schwarz 2018 für report-K nach dem ihm für „Mare Nostrum“ der „Ring-Award“ verliehen wurde:

Und wie immer in Bayreuth: Der Regisseur ist im Vorfeld umstritten und wie es in einigen Tagen sein wird, muss abgewartet werden, wenn die Inszenierung öffentlich ist. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete im Vorfeld, dass es Einfälle zuhauf gab, denn Schwarz ist für seine überbordende Kreativität bekannt.

red01