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Köln/Düsseldorf | Es geht um die erfassten Straftaten durch die Polizei in Nordrhein-Westfalen, die in der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2023 bilanziert werden. Eine vorselektierte Auswahl stellte Innenminister Herbert Reul heute in Düsseldorf vor und veröffentlichte das Innenministerium NRW. Für das Jahr 2023 erfassten die Beamtinnen und Beamten über 1,4 Millionen Straftaten. Reul verbindet bei der Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik die Forderung nach Einsatz von KI für Bilderkennung und Vorratsdatenspeicherung.

Das Innenministerium NRW stellt Ausschnitte aus der Statistik vor, die es selbst selektiert. In der Kriminologie gilt die polizeiliche Kriminalstatistik als „Arbeitsnachweis der staatlichen Strafverfolgungsbehörde“. Viele Straftaten, die nicht angezeigt werden oder im Ausland geschehen, werden durch die PKS weder bilanziert noch erfasst. Selbst die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht die PKS kritisch und fordert einen Sicherheitsbericht in den die Erkenntnisse der Kriminalitätsforschung einfließen.

Insgesamt erfassten die NRW-Beamten 1.412.807 Straftaten. Als Tatverdächtige identifizierten die Beamten 484.642 Menschen. Nicht inbegriffen in dieser Zahl sind Menschen die gegen das Ausländerrecht, wie Aufenthalt verstoßen haben. 34,9 Prozent der Tatverdächtigen hatten keinen deutschen Pass. Darauf hatte Reul ungewöhnlicherweise schon vor Wochen hingewiesen und diesen Fakt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.  4,4 Prozent dieser Tatverdächtigen waren unter 14 Jahren. 9,5 Prozent der Tatverdächtigen fallen in die Definition Jugendliche.

In diesem Jahr fokussiert das NRW-Innenministerium auf Ladendiebstähle. 105.300 Anzeigen nahmen Polizisten in 2023 auf. Diese seien fast 21.000 Fälle mehr als noch in 2022. Einen Anstieg der Fälle gab es auch bei den Taschendiebstählen (39.500 Fälle) und Wohnungseinbrüchen (27.000 Fälle).

42 Menschen starben in NRW 2023 bei denen die Beamten das Tatmerkmal „Mord“ notierten. Die Polizei registrierte in NRW zudem 148.600 Fälle von Körperverletzung. In 5.065 Fällen kam es in NRW zu sexuellem Missbrauch von Kindern und in 32.463 Fällen erfassten die Beamten Sexualdelikte. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Häusliche Gewalt die mit 60.288 Fällen in NRW erfasst ist.

Die Sachbeschädigungen sind mit 122.177 Fällen erfasst. Mit 119.246 Fällen gibt die Statistik die Strafrechtlichen Nebengesetze an, die vor allem im Bereich des Wirtschaftsstrafrecht verankert sind. Im Sektor Straßenkriminalität finden sich 320.515 Straftaten.

Alleine zum Thema Cannabis registrierten die NRW Behörden 46.586 Straftaten. Diese Zahl dürfte durch die Teillegalisierung mit dem 1. April 2024 im kommenden Jahr schon geringer werden. In 10.147 Fällen wurden Straftaten registriert, die sich mit dem unerlaubten Handel und Schmuggel von Cannabis ergaben.

In 33.824 Fällen wurden Beförderungsleistungen erschlichen, also Schwarzfahren in Bus oder Bahn, eine Zahl die vergleichbar ist mit Taschendiebstahl oder Wohnungseinbruch. 23.256 mal erfassten die NRW-Polizeibeamten Tankbetrug.