War der Wechsel von Herrn Uckermann zur rechtspopulistischen Pro Köln absehbar?
Kirsten Müller-Sander: Der Wechsel von Herrn Uckermann hatte sich schon angedeutet. Herr Uckermann betrieb Politik, die nicht von der Kölner CDU vertreten wurde. Ich will Ihnen ein Beispiel geben: Auf dem letzten CDU Parteitag im Herbst 2007 hat die Kölner CDU beschlossen, den Bau der Ehrenfelder Moschee an bestimmte Auflagen, wie etwa der Höhe der Minarette zu knüpfen. Herr Uckermann machte unabhängig von diesem Beschluss der Partei Politik und verkündete weiter, dass er die Moschee ganz und gar nicht will. Das ist Politik am rechten Rand, aber nicht die Politik der Kölner CDU. Am 2. April wird vor dem Kreisparteitagsgericht — nach den Ausschreitungen bei der Ehrenfelder Ortsversammlung im Herbrands — ein Parteiausschlussverfahren gegen Herrn Uckermann verhandelt. Zur Zeit liegt uns allerdings kein Austrittschreiben oder die mündliche Erklärung zum Austritt von Herrn Uckermann vor. Somit ist er noch Mitglied der Kölner CDU, allerdings ruhen seine Mitgliedsrechte bis zur Entscheidung des Kreisparteitagsgerichts.

Gab es weitere Austritte,aus dem Umfeld von Herrn Uckermann?
Kirsten Müller-Sander:
  Nein, es liegen uns hier keine Austritte vor. Wie schon einmal gesagt, noch nicht einmal die von Herrn Uckermann selbst.

Wie geht es weiter mit der Ehrenfelder CDU?
Kirsten Müller-Sander: Am 20. Februar gab es im CDU-Ortsverband Ehrenfeld Neuwahlen und zum neuen Ortsvorsitzenden wurde Jochen Schulz gewählt. Der hat ein komplett neues Team aufgestellt und wird neue Politik für die CDU in Ehrenfeld machen.

Frau Kirsten Müller-Sander, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Das Gespräch führte Andi Goral

Aktualisierung 16:40 Uhr > Wie report-k.de gegenüber gerade von der Bezirksvertretung Ehrenfeld bestätigt wurde, haben Jörg Uckermann und Heinz Täubner den Fraktionsstatus für die Bezirksvertretung für die rechtspopulistische Partei Pro Köln beantragt. Die offizielle Seite der Stadt Köln führt Uckermann und Täubner unter Pro Köln. Bisher hatten die Rechtspopulisten von Pro Köln in der Ehrenfelder Bezirksvertretung eine Stimme, aber keinen Fraktionsstatus. Damit haben die Rechtspopulisten von Pro Köln jetzt Anspruch auf Fraktionsräume im Bezirksrathaus Ehrenfeld.