Besondere Belastungen im Geschäftsjahr 2007: MMC, WestLB und Immobilienkrise
Insbesondere Sonderbelastungen wie die Abschreibungen rund um die MMC Studios, die im Verantwortungsbereich der Sparkasse KölnBonn liegen, drückten dabei den Überschuss. „Im Geschäftsjahr 2007 haben wir Rückstellungen von 22,3 Millionen Euro vornehmen müssen“, berichtet Sparkassen-Chef Dietmar P. Binkowska. „Licht am Ende des Tunnels“ erwartet Binkowska jedoch durch die Senkung der Mieten um ein Drittel für die Studios. Voriges Jahr hatte Binkowska vor dem Kölner Rat wegen zweifelhafter Geschäfte seines Vorgängers Gustav Adolf Schröder im Zusammenhang mit den MMC-Studios eine Erklärung abgeben müssen (den Bericht dazu finden Sie hier bei report-k.de >>>).

West LB Vorsorge von 42 Millionen Euro
Für die Rettung der krisengeschüttelten West LB hatte das Geldinstitut im vergangenen Jahr eine Vorsorge von 42 Millionen Euro bereitgestellt. An der Landesbank ist die Sparkasse über den Rheinischen Sparkassen- und Giroverband  mit 240 Millionen Euro beteiligt. Weitere Verpflichtungen gegenüber der WestLB seien abhängig von den aktuellen Restrukturierungs- und Sanierungsüberlegungen. Falls sie direkt auf die Sparkasse durchschlügen, würden sie in den folgenden Geschäftsjahren zu verarbeiten sein.

Binkowska: „Wir haben kein Subprime-Problem“
Angesichts der amerikanischen Immobilienkrise (Subprime) betonte Binkowska: „Wir haben kein Subprime-Problem.“ Die Gelder aus Eigenanlagen umfassten seinen Angaben nach 6,3 Milliarden Euro. „Daraus haben wir aktuell einen Wertberichtigungsbedarf von weniger als sechs Millionen Euro auf Wertpapiere, die auf reinen US-Subprimes basieren.“ Der Großteil des Wertpapierportfolios habe zwar nichts mit dem amerikanischen Immobilienmarkt zu tun, sei aber von allgemeinen Kursveränderungen bei Bankpapieren oder Unternehmensanleihen betroffen. „Hier erwarten wir in den kommenden Jahren wieder Wertverbesserungen“, so Binkowska. Trotz der Sonderbelastungen und dem großen Einbruch beim Jahresüberschuss sagte Binkowska. „Wenn wir uns nun die Wegstrecke 2007 ansehen, so sagen wir mit Fug und Recht: Wir haben einen sehr guten Teil des Weges – trotz aller Schwierigkeiten – erfolgreich hinter uns gebracht. Unser operatives Ergebnis ist gestiegen und wir haben in einem schwierigem Umfeld unser Kundengeschäft ausgebaut.“

Anstieg im Kreditgeschäft

Insgesamt beläuft sich das Geschäftsvolumen der Sparkasse einschließlich der Kundendepots auf 41 Milliarden Euro. Das bedeutet einen Anstieg um 2,7 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Ebenso nahm die Bilanzsumme um 2,3 Milliarden Euro und beträgt 31,6 Milliarden.

Das Kreditvolumen erhöhte sich um 5,6 Prozent auf 21 Milliarden Euro, was ein Zuwachs um 1,8 Prozent zum Vorjahr ist. Auf 20,9 Milliarden Euro konnte die Bank die Kundeneinlagen durch einen Anstieg um 936 Millionen Euro steigern. 4,7 Prozent Zuwachs bedeutet dieser Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Der Wertpapierbestand in Kundendepots ist durch einen höheren Nettoabsatz der Papiere um 412 Millionen Euro auf 8,8 Milliarden Euro gestiegen.

Interne Mitarbeiter-Rotationen statt neuer Jobs
Freie Arbeitsstellen möchte Binkowska derweil künftig intern neu besetzten. Dabei müssen  sich die Mitarbeiter darauf einstellen, auch in anderen Filialen der Sparkasse Köln Bonn eingesetzt zu werden. Wachstumschancen sieht der Bankenchef für dieses Jahr noch im Privat- und Firmenkundengeschäft.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitzung