Fløre kommt am Samstag zum Konzert ins Stereo Wonderland. Foto: Eppinger

Köln Nach drei EPs hat die NRW-Künstlerin Fløre gerade ihr Debütalbum “Scarytale” veröffentlicht. Ein Releasekonzert gibt es am kommenden Samstag um 20 Uhr im Kölner Stereo Wonderland an der Trierer Straße 65. Wir haben uns vorab mit der Musikerin aus Iserlohn, die alleine bei Spotify Hörer im fünfstelligen Bereich erreicht, in Köln zum Interview getroffen.

Was ist das für ein Gefühl nach drei rein digitalen EPs jetzt erstmals eine eigene Vinylplatte in den Händen zu halten?

Fløre: Das fühlt sich megamäßig gut an. Ich habe zwei Jahre an den neuen Songs gearbeitet und kann jetzt das in meinen Händen halten, was ich selbst gemacht habe. Das ist ein ganz anderes Gefühl, als bei den bisherigen digitalen Veröffentlichungen. Natürlich ist das Digitale heute für eine Musikerin extrem wichtig, aber eine Platte zu produzieren, die sich die Fans ganz real kaufen, ist für mich schon etwas Besonderes.

Sie waren auch als Support mit Zoe Wees auf Tour. Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?

Fløre: Mein erster Auftritt war auf dem Reeperbahn-Festival in Hamburg, dann kamen direkt die 13 großen Konzerte mit Zoe Wees. Für mich war das alles super aufregend, aber es hat auch viel Spaß gemacht und ich habe viel gelernt. Jetzt kommen meine beiden eigenen Solokonzerte zum Release des Albums in Köln und Berlin. Auch das ist sehr aufregend – schon die Vorstellung, in einem Raum voller Leute auf der Bühne zu stehen, die nur meinetwegen zum Konzert kommen. Ein Fan kommt sogar aus Österreich und ist zwölf Stunden mit dem Zug unterwegs – da fühlt man sich sehr geehrt.

Die Geschichte der Bösewichte im Märchen nach dem Nicht-Happy-End

Wie sind Sie zur Musik gekommen?

Fløre: Gesungen habe ich schon immer. Mit 13 habe ich dann angefangen, Gitarre zu spielen, und mit 15 habe ich die ersten Lieder geschrieben und sie mit einer Band gespielt.

Wie würden Sie Ihren Sound beschreiben?

Fløre: Es ist eine düstere Seite des Pops, die da Dasein als Außenseiter thematisiert. Das zieht die Leute an, die sich ganz ähnlich fühlen. Ich nenne meine Fans “Flowers” und mein Publikum ist der “Garden”. Ihn muss man jeden Tag pflegen und gießen. Für mich ist der enge Kontakt zu den Fans sehr wichtig, mit manchen schreibe ich täglich.

Wie sind die neuen Songs entstanden?

Fløre: Geschrieben habe ich die Songs für mein Konzeptalbum in Hamburg. Es geht in den Songs um Bösewichte und düstere Kreaturen wie Zombies, Hexen oder Werwölfe. Es sind oft Charaktere aus den klassischen Märchen, nur dass ich die Geschichte weitererzähle, die nach dem Nicht-Happy-End passiert ist. Ich erkläre, wie diese böse geworden sind und erzähle so die Geschichte hinter diesen Figuren.

Welche Pläne gibt es noch für dieses Jahr?

Fløre: Geplant sind die Auftritte bei Festivals wie Hurricane und Southside. Mein Traum wäre noch eine kleine eigene Clubtour zum Jahresende.

Welche Beziehung haben Sie zu Köln?

Fløre: In Köln hat für mich eigentlich alles schon früh angefangen. Dort habe ich den Grundstein für dieses Projekt gelegt und in der Stadt habe ich auch mein Management kennengelernt.