Anfang Februar kommt Daniel Wirtz mit seinem neuen Album "DNA" ins Carlswerk Victoria. Foto: Jan Season

Köln Seit 2006 wandelt der Rockmusiker Daniel Wirtz auf seinen eigenen, unabhängigen Solopfaden. Seinen Durchbruch schaffte er nach der TV-Sendung “Sing meinen Song”. Nun geht er am 2. Februar mit seinem neuen Album “DNA” an den Start. Am 3. Februar stellt Wirtz die neuen Songs im Carlswerk Victoria an der Kölner Schanzenstraße vor. Wir haben vorab mit ihm gesprochen.

Das neue Album trägt den Titel “DNA”. Was ist die DNA Ihrer Musik?

Daniel Wirtz: Es geht mir immer darum, mit meinen Texten selbst Erfahrenes und Gefühltes anderen Menschen so zu vermitteln, dass sie es verstehen und nachvollziehen können. Viele Fans sind dankbar, dass ich mit meinen Songs Gefühle und Erlebnisse ausdrücke, die sie so von sich selbst kennen, dafür aber noch nie die richtigen Worte finden konnten.

Wie schwer war die drei Jahre Zwangspause nach Corona zu überstehen?

Wirtz: Es war schlimm, zu sehen, wie die Karriere von einigen Musikerkollegen durch die Pandemie zerstört worden ist und diese sich beruflich neu orientieren mussten. Es war auch krass, welche Auswirkungen diese auf das gesamte gesellschaftliche Zusammenleben hatte. Es war eine Situation, die so keiner kannte und mit der keiner umzugehen wusste. Mir wurde bald klar, dass das Ganze sehr lange andauern würde. Ich habe mir alles von der Seitenlinie mit dem Stift in der Hand angeschaut. Viele der neuen Songs sind durch Erlebnisse aus dieser Zeit geprägt worden. Mit ihnen habe ich alles emotional verarbeitet.

„Man kann seine Musik nur dann wirklich gut machen, wenn man alles selbst macht“

Wie lief die Arbeit für das neue Album ab?

Wirtz: Ich habe mit dem Niederländer JB Meijers einen tollen Typ kennengelernt, mit dem die Zusammenarbeit für das neue Album sehr erfrischend und auch sehr produktiv war. Wir haben zunächst in Amsterdam gearbeitet. Später ging es nach Spanien, aber der Großteil ist auf der Insel Bonaire in der Karibik entstanden. Später haben wir dann in Hamburg im Studio noch den Feinschliff für das Album gemacht. Den Songs hat die neue Konstellation sehr gutgetan, weil ich so auch aus meiner Routine der vergangenen 16 Jahre herausgeholt worden bin.

Sie haben mit ihrem Projekt Wirtz 2006 alles in die eigenen Hände genommen. Hat sich das am Ende für Sie gelohnt?

Wirtz: Das war die beste Entscheidung in meiner ganzen Karriere als Musiker. Schon mit der ersten Platte war ich total happy. Keiner hat mir bei der Arbeit reingeredet, weil ich mein eigener Labelchef war, der alle Schritte selbst verantwortet hat. Man kann seine Musik nur dann wirklich gut machen, wenn man alles selbst macht. So ist auch eine ganz natürlich gewachsene Fangemeinde entstanden. Insgesamt war es mehr Arbeit und Verantwortung, aber am Ende weiß man, wofür man das alles getan hat.

„Sing meinen Song war ein Booster für mich“

Wie wichtig war die TV-Show “Sing meinen Song” für Sie?

Wirtz: Rock’n’Roll ist in Deutschland nur eine kleine musikalische Nische. Da läuft viel im Untergrund. Mit “Sing meinen Song” war ich aber plötzlich nicht mehr unter dem, sondern auf dem Radar. Das war ein totaler Booster für meine Karriere. Die Clubgröße hat sich genauso schnell verändert wie mein Bekanntheitsgrad. Da hat mich auf einmal sogar die Frau an der Käsetheke im Supermarkt erkannt.

Dann kam die eigene Sendung “Wirtz Haus” bei Vox dazu.

Wirtz: Das war ein großartiges, sehr auf die Musiker und ihre Musik fokussiertes Konzept, das mir und meinen Gästen wirklich Spaß gemacht hat. Allerdings war der Sendeplatz für das Format ziemlich ungünstig, sodass wir am Ende bei der Zuschauerquote nicht die Erwartungen erfüllen konnten. Das war wirklich schade, aber Fernsehen ist für einen Musiker auch eine große Herausforderung. Der Druck durch die Quote und das große Arbeitspensum ist enorm. Aber wenn ich diese Sendung noch einmal machen könnte, würde ich direkt wieder zusagen.

Was erwartet die Kölner Fans im Carlswerk Victoria am 3. Februar?

Wirtz: Das wird ein sehr energiegeladenes und lautes Konzert. Aber auch die Texten, die schöne Geschichten erzählen, spielen eine wichtige Rolle. Darauf wollen wir uns konzentrieren.

Welche Beziehung haben Sie persönlich zu Köln?

Wirtz: Ich wurde nicht weit weg von dieser Stadt geboren und große Teile meiner Familie leben noch immer dort. In meiner Jugend war ich viel in Köln unterwegs und habe dort die Clubs besucht. Heute sind die Konzerte in Köln immer etwas besonders, auch weil dann immer meine Familie vor Ort ist. Da hat man beim Heimspiel schon etwas mehr Stress.