Sport Scheck in der Kölner Schildergasse

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Köln | In der Kölner Schildergasse hat sie nach wie vor ihre Pforten geöffnet, die SportScheck Filiale, auch nach der Insolvenz des Unternehmens. Der Insolvenzverwalter Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen verkündete gestern, dass der Investorenprozess erfolgreich abgeschlossen sei und Italiens größter Sporthändler Cisalfa Sport S.p.A. das deutsche Traditionsunternehmen übernehmen werde.

Cisalfa will SportScheck als Ganzes übernehmen. Die Kanzlei erwartet das Closing des Deals für Juni, sofern die Kartellbehörden grünes Licht geben. Der Insolvenzverwalter Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen berichtet von zahlreichen internationalen Investoren, die sich für SportScheck interessierten. Die italienische Cisalfa betreibt alleine in Italien mehr als 150 Stores. In Deutschland gehört die Sport Voswinkel GmbH mit 50 Stores als Tochterunternehmen zu Cisalfa. 11 Standorte bespielt die Sport Voswinkel GmbH vor allem im Norden Deutschlands in Bremen, Bremerhaven, Dortmund, Hannover, Henstedt-Ulzburg, Hildesheim, Kassel, Lüdenscheid, Schwabach, Tönisvorst und Wächtersbach.

SportScheck betreibt deutschlandweit 34 Filialen und wurde 1946 von Otto Scheck gegründet.

Die SportScheck Übernahme

Im November 2023 musste SportScheck Insolvenz anmelden. Die ursprünglich geplante Übernahme wurde aufgrund der vom Eigentümer Signa Holding verschuldeten Insolvenz nicht vollzogen. Das Amtsgericht München eröffnete das Insolvenzverfahren über das Vermögen von SportScheck am 1. März 2024. Betraut wurde Rechtsanwalt Axel Bierbach von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen. Dieser war schon zuvor in dem Fall als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. Die jetzt geplante Übernahme von SportScheck erfolgt im Wege einer Sanierung mittels Insolvenzplan über den Ende April 2024 in einer Gläubigerversammlung am Amtsgericht München abgestimmt wird.

Das schreiben die Beteiligten

Insolvenzverwalter Axel Bierbach sagte zum erfolgreichen Abschluss des Investorenprozesses: „Ich freue mich sehr, dass es uns in so kurzer Zeit gelungen ist, einen geeigneten Eigentümer für SportScheck zu finden. Cisalfa Sport hat uns im Bieterverfahren mit dem besten Gesamtkonzept überzeugt. Dass wir die Verhandlungen so schnell zum Abschluss bringen konnten, ist das Verdienst aller Beteiligten. Lieferanten, Vermieter und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von SportScheck haben durch ihre Unterstützung und konstruktive Gespräche gezeigt, dass sie bereit sind, die notwendigen Sanierungsbeiträge zu leisten. Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten herzlich bedanken.“ 

SportScheck-Chef Matthias Rucker kommentierte: „Die letzten Wochen waren sehr intensiv, da wir das klare Ziel hatten, mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens auch einen neuen Eigentümer präsentieren zu können. Cisalfa ist ein erfolgreicher und langfristig orientierter Sporthändler im Familienbesitz, der SportScheck die strategisch richtige Heimat und interessante Wachstumsmöglichkeiten bieten kann. Ich freue mich sehr für unser gesamtes SportScheckTeam, mit dieser großartigen Perspektive auch in den nächsten Jahren den Sporthandel in der DACH-Region nachhaltig prägen zu können.“

In NRW betreibt SportScheck sieben Filialen in den folgenden Städten:

• Aachen
• Bielefeld
• Bonn
• Dortmund
• Köln
• Mönchengladbach
• Münster

Wie es mit diesen weitergeht ist noch offen. Aber Handelsexperten hatten düster in die Zukunft geblickt als 2023 die Insolvenz verkündet wurde und gemutmaßt, dass sich kein Käufer finden werde. Dies ist nun mit der Übernahme durch Cisalfa widerlegt, sofern die Kartellbehörden und die Gläubiger zustimmen. Die Gewerkschaft Verdi dagegen forderte eine zügigen Verkauf, der nun gelungen zu sein scheint und eine gute Perspektive für die Mitarbeitenden von SportScheck.