In "Anwesenheit von Inspekteuren" der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sei das Verfahren in der Anlage Natans gestartet worden, so ein Bericht des Staatsfernsehens. Die IAEA hat die Meldung bislang nicht bestätigt, allerdings bereits gestern ein Schreiben aus Teheran erhalten. Darin war erklärt worden, dass der Iran heute sein Vorhaben in die Tat umsetzen werde, in Natans Uran auf 20 Prozent anzureichern. Zudem werde man innerhalb von zwölf Monaten zehn weitere entsprechende Anlagen bauen. Der Iran will den Kernbrennstoff eigenen Angaben zufolge zum Betrieb eines Forschungsreaktors zu medizinischen Zwecken nutzen. Internationale Beobachter bezweifeln allerdings diese Angaben und befürchten, dass Teheran unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung Atomwaffen baut, wofür mindestens 80-prozentiges Uran benötigt wird. Angeheizt wurden diese Vermutungen dadurch, dass Teheran den Vorschlag der IAEA ausgeschlagen hatte, sein Uran in einer kompletten Tauschaktion im Ausland auf 20 Prozent anreichern zu lassen. Die iranische Regierung hatte einen parallel und in Etappen verlaufenden Austausch gefordert, was wiederum die IAEA nicht akzeptierte.

[dts]